· 

Schmankerl aus dem Museum Horn (3): Die Madonna, die man verheizen wollte

Das Horner Museum birgt viele ganz besondere Exponate, hinter denen sich einzigartige Geschichten verbergen, die sie interessant machen. Wir haben daher den ehemaligen Kustos Wolfgang Andraschek gebeten, uns einige dieser "Geheimnisse" zu verraten - was er gerne machte. Wöchentlich werden wir nun eines dieser Ausstellungsstücke vor den Vorhang holen.

 

 

Teil 3: Die Rettung der "Theraser Madonna"

 

Bild: © Josef Pfleger
Bild: © Josef Pfleger

Josef Höbarth wurde nicht nur eine sagenhafte Hartnäckigkeit, wenn er ein Exemplar für das Horner Museum wollte, nachgesagt, sondern auch ein exzellenter Kennerblick. Diesem hat die "Theraser Madonna" ihr Dasein zu verdanken. Er entdeckte sie auf einem Holzstoß in Theras. Sie sollte eigentlich verbrannt werden, weil sie nichts gleichschaute und das "Trumm ohne Farbe" laut Besitzer nicht besonders schön war.

Praktisch in letzter Sekunde rettete Höbarth das Kunstwerk vor dem "Einäschern".

Wie sich herausstellte, stammt die Madonna aus dem 14. Jahrhundert. Sie hatte sogar schon die Ehre, im Leoganger Bergbau- und Gotik-Museum neben einem ähnlichen Exemplar aus dem Pariser Louvre, das aus dem gleichen Jahrhundert stammt, ausgestellt zu sein.

 

Kenner der Materie sind - wenig erstaunlich - völlig anderer Meinung als der ehemalige Theraser Besitzer: Die Madonna mit dem Jesuskind ist feinste gotische Schnitzkunst.

Sie ist aus dem Horner Museum nicht mehr wegzudenken - und - sie freut sich auf Ihren Besuch.

 

Das Museum hat für Sie vom 1. April bis 15. November 2025 von Dienstag bis  Sonntag von 10:00 bis 16:00 Uhr geöffnet.

Montag ist Ruhetag.

 JKP