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„Jüdische Familien in Horn“: Rekordbesuch beim Museumsmittwoch

Alle Bilder: ©Josef Pfleger
Alle Bilder: ©Josef Pfleger

Besucherrekord für den "Museumsmittwoch" im Horner Museum: Der Vortrag „Jüdische Familien in Horn“, den Horns Stadtarchivar Erich Rabl am 9. Juli 2025 hielt, lockte weit über 100 Besucher an, die sich nach diesem "geschichtsträchtigen" Abend begeistert zeigten. In der abschließenden Diskussion wurden sogar persönliche, sehr emotionale Erinnerungen eingebracht.

 

Nach der Begrüßung der Gäste durch Kustos Hans-Peter Trimmel ...

 

... spannte Erich Rabl den Bogen von der ersten Ansiedlung jüdischer Bewohner in Horn im 14. Jahrhundert über die Ausweisung der Juden aus Niederösterreich im Jahr 1680, das Toleranzpatent von Kaiser Joseph II. bis hin zur Gründung einer "Ständigen Betgenossenschaft in Horn" im Jahre 1863.

 

 

Alle Folien: Erich Rabl
Alle Folien: Erich Rabl

Weitere Punkte waren dann die Berufsstruktur der kleinen jüdischen Bevölkerungsgruppe in Horn - sie machte 1880 4,02 Prozent der Gesamtbevölkerung aus, 1934 waren es gar nur mehr 1,6 Prozent - sowie die Häuser der Familien und der Judenfriedhof, ehe Erich Rabl zu den Schicksalen der jüdischen Familien in der Zeit des Nationalsozialismus kam.

 

Im September 1938 mussten alle jüdischen Familien binnen 24 Stunden Horn verlassen.

Von den 62 Personen, die 1930 in der Wohnliste der Stadt Horn eingetragen sind, wurden 22 Personen von den Nationalsozialisten ermordet.

Die nächsten Folien zeigen die Schicksale der Familien:


Den Abschluss des Vortages bildete dann ein Bericht über den Besuch von Nachkommen der vertriebenen jüdischen Familien in Horn sowie ein Hinweis auf Publikationen zu diesem Thema.

Stadtarchivar Erich Rabl wird voraussichtlich 2026 selbst ein Buch zur Geschichte der jüdischen Familien in Horn herausgeben.

 

Wie beim Museumsverein üblich, gab es zum Schluss für den Vortagenden eine Dankesurkunde sowie eine Packung "Merci".

Am Bild von links: Bgm. Gerhard Lentschig, Stadtarchivar Erich Rabl, Gattin Pia Rabl und Museumsvereinsobmann Gilbert Zinsler.