
Sie sind wieder zu hören - die Rasenmäher, die nicht nur dem Gras, sondern auch den Wildblumen an den Kragen gehen.
Für die Natur ist in diesem Fall weniger mehr, "Natur im Garten" empfiehlt: "Bereiche im Garten, wo Gräser und Wildblumen wachsen dürfen, sind wichtig für unsere Tierwelt. Dort finden etwa Schmetterlinge und ihre Raupen, Wildbienen und auch das beliebteste Wildtier Österreichs – der Igel – Nahrung und Lebensraum. Oft wird mehr Rasenfläche gemäht, als tatsächlich genutzt wird. Lassen Sie zum Beispiel den Streifen neben der Hecke oder dem Zaun beim Mähen einfach aus. Ebenso wertvoll sind ungemähte Inseln im (Kräuter)Rasen. Auf größeren Wiesenflächen reicht es eigentlich, nur Wege oder Sitzplätze auszumähen, wodurch schöne Nutzbereiche mitten in der Wiese entstehen. Auf Flächen, die intensiver genutzt werden, lohnt die Umwandlung vom klassischen Rasen zum Kräuterrasen. Er muss seltener gemäht werden, ist widerstandsfähiger gegenüber Hitze und Trockenheit, braucht daher weniger Wasser als ein „Englischer Rasen“ und kommt ohne Düngung aus. Wiesen und Kräuterrasen sind wertvoll für die Artenvielfalt, klimafit – und sparen Zeit und Geld."

"No Mow May" – kein Rasenmähen im Mai gilt nach wie vor
Was es damit auf sich hat, ist schnell geklärt: Durch das Mähen schadet man der Biodiversität, weil gerade im Mai viele kleine Lebewesen Blumen und Rasen/Wiese als ihren Lebensraum, für die Nahrung oder ihre Nistgelegenheiten brauchen. Kurz getrimmter Rasen ist also ganz schlecht für Insekten, Schmetterlinge und damit auch für Vögel.
Hobbygärtner, die sich nicht sonderlich für ständiges Mähen begeistern können, brauchen also nicht einmal eine faule Ausrede, sondern können die Insekten-Vielfalt als Grund nennen, wenn ein neugieriger Nachbar fragt, warum denn das Gras bei ihm so hoch ist.
Von Rasendünger-Werbung überflutet
Derzeit wird man vor allem in digitalen Medien nur so von Rasendüngewerbung - noch dazu ziemlich blöd aufgezogen - überschüttet. Dabei ist für Freunde der Natur Rasendüngen der genau falsche Weg. Zu viel Dünger hilft nur dem "englischen" Rasen, aber nicht den Wildkräutern. Diesen schadet er. Wenn man den Rasen nämlich nicht düngt, wird man sich bald über die Pflanzenvielfalt einer Magerwiese erfreuen können: Gänseblümchen, Veilchen, Klee, Löwenzahn, Gundermann, Hahnenfuß, Schafgarbe, Ehrenpreis, Margeriten und Schlüsselblumen zeigen ihre wunderschönen Blüten.

Löwenzahn, Gänseblümchen, Schafgarbe, Veilchen und Co. sind in einem Kräuterrasen zu finden.
Und schließlich der Kompromiss
Wenn Sie, lieber Gartenbesitzer, der Biodiversität Gutes tun wollen und trotzdem auf den Rasen nicht ganz verzichten möchten, dann mähen Sie nur die Hälfte des Gartens oder lassen Sie blühende Blumeninseln stehen – sie oben ...
JKP