
Erich Rabl, pensionierter Lehrer des Gymnasiums Horn, nennt rund tausend Eulen aus verschiedensten Materialien wie Porzellan, Holz, Glas aus Murano und Nagelberg, Metall, Maisstroh, Federn etc. sein Eigen.
In der nächsten Mikroausstellung im Horner Museum sind einige seiner Gustostückerl, die auch etwas zu erzählen haben, zu sehen. Eröffnet wird die Ausstellung, die bis Ende Mai zu sehen sein wird, am Sonntag, 6. April 2025, um 10:15 Uhr.
Die Eule im Bild gehört zu seinen "Bucheulen" und stammt aus Mohács in Ungarn.
Die erste Eule kam aus Athen

Seine erste Eule kaufte Erich Rabl in Athen, in der Stadt also, die seit der Antike eng mit den Eulen verbunden ist.
Eulen haben für Rabl Symbolcharakter: "Dass die Eule der griechischen Göttin Athene, Göttin der Weisheit und Stadtgöttin von Athen, heilig ist, war mir seit meiner Jugend bekannt. Ich las nämlich mit Begeisterung die Epen "Ilias" und Odyssee" von Homer - zuerst auf Deutsch, dann im Gymnasium auf Altgriechisch. Das Streben nach wissenschaftlichen Erkenntnissen, Weisheit wäre fast zu viel gesagt, prägt bis heute mein Leben."
Für Rabls Lieblingseule musste ein Reisegruppe warten

Diese Eule, die gerade einmal zwei Zentimeter misst, entdeckte Erich Rabl in Paris und ist dezidiert seine Lieblingseule. Um sie kaufen zu können, bekam Gattin Pia Rabl eine ganz spezielle Aufgabe: Sie musste die Reisegruppe, mit der sie unterwegs waren, so lange unterhalten und damit aufhalten, bis der Einkauf getätigt war. Er hätte sonst wohl den Anschluss an die Gruppe verloren - und so etwas beleibt in Erinnerung ...
Größenvergleich

Die Eule aus Athen ist rund sechs Zentimeter hoch, die aus Paris nicht einmal einen.
Die künstlerisch wertvollsten Stücke: Die Eulen von Gottfried Kumpf und Gabriele Epp

Anlässlich seines 50. Geburtstages bekam Erich Rabl von seinem Vater und seinem Bruder diese Eule des "Bronzekünstlers" (© Salzburger Nachrichten) Gottfried Kumpf, der nicht nur für seine Bronzestatuen, sondern auch für seine naiven Landschaftsbilder bekannt ist, geschenkt. Die Bronzestatue entstand 1977 und ist wohl das künstlerisch wertvollste Stück - ....

... zusammen mit dieser "Bucheule" der Eggenburger Künstlerin Gabriele Epp. Sie gehört aufgrund ihrer "Propellerflugzeug-Form" zu den Lieblingseulen.
Spezialabteilung "Bucheulen"

"Besonders ans Herz gewachsen sind mir die 'Bucheulen', etwa wie die von Gabi Epp, also eine Verbindung einer Eule mit einem Buch. Davon habe ich eine eigene Spezialabteilung", so Rabl.
Deshalb war die Freude auch groß, als er von Josef Amon, Obmann des Dorferneuerungsvereins von Breiteneich, anlässlich der Fertigstellung der von Rabl verfassten Chronik von Breiteneich diese "Bucheule" - im wahrsten Sinne des Wortes - geschenkt bekam.
Sie stammt übrigens von einem Flohmarkt der Freiwillen Feuerwehr Breiteneich, wo Amon im Wissen um das Faible von Rabl "zugeschlagen" hat.

Bucheulen in verschiedenen Variationen
Wunderschön und gar nicht teuer

Dass es nicht immer ganz wertvolle Eulen sein müssen, die einem auf Anhieb gefallen, zeigt diese bemalte Eule aus Holz: Ihre Schlichtheit, Wärme und Schönheit sticht ins Auge. Sie stammt aus Korfu.
Ein Weihnachtsgeschenk mit Emotionen

Diese Eule wurde mit ganz viel Liebe gefertigt und ist innerfamiliär schon ein bisschen mit Emotionen verbunden: Seine beiden Töchter Agnes und Astrid bestückten, als sie etwa 10 Jahre alt waren, die Vorlage aus Styropor in mühevoller Kleinarbeit mit Pailletten. Das Geschenk sollte bis Weihnachten fertig sein. Das ging sich nicht aus, ein Teil der Rückseite blieb schneeweiß. Daher bekam Papa eine Gutschein für die Fertigstellung in den Weihnachtsferien, der auch eingelöst wurde.
Ein Geschenk, das man im Hause Rabl wohl nie vergessen wird und auch einen Ehrenplatz einnimmt.
Auch nicht alltäglich: Eine Eule aus Eisenteilen

Eine solche Eule hat auch nicht jeder: Fahrradketten, Kugellager und Muttern bilden den Korpus, eine riesige Beilagscheibe wurde als Standfuß verwendet. Gattin Pia hat sie in Wien entdeckt - und sofort gekauft.
Und dann war da noch die Eule aus Treibholz

Gottfried Kumpf hin oder her - diese aus Treibholz gefertigte Eule aus Athen, die nur ein paar Euro gekostet hat, hat es dem Autor dieser Zeilen angetan - am liebsten hätte er sie eingepackt und mit nach Hause genommen ...
Josef Pfleger