Kürzlich meinte mein Freund Josef, seines Zeichens Oberlehrer von Beruf, bei einer Diskussion über die immer häufiger werdenden Fälle von Jugendkriminalität: „Der Herr Pürstl ist ein g‘scheiter Mann, der hat in seiner Funktion als Landespolizeipräsident von Wien erst kürzlich gesagt: ,Irgendeine Konsequenz müssen die Jungen spüren: Wenn ich was anstelle, hat das Folgen‘. Damit hat er so was von Recht! Wenn ich Zeitungsberichte über Jugendkriminalität lese, werde ich das Gefühl nicht los, dass diese Kids sowieso der Meinung sind, dass sie straffrei machen können, was sie wollen. Sie beginnen ihre Laufbahn schon weit vor dem straffähigen Alter und werden erst munter, wenn sie Konsequenzen tragen müssen.“
„Irgendeine Konsequenz sollten aber nicht nur die kriminellen, sondern auch die bestbehüteten Kids spüren, wenn sie Mist bauen“, warf ich ein. „Heutzutage haben – bereits in der Pflichtschule – immer die anderen Schuld, wenn etwas unrund läuft: Da wird der Rechtsanwalt in die Schule geschickt, wenn die Note den Eltern nicht genehm ist oder das arme Kind eine aufs Auge bekommen hat, weil es tagelang alle anderen provoziert hat – frei nach dem Qualtinger-Motto: Der Papa wird’s schon richten.“
Und Josef legte nach: „Stimmt. Es kann fatale Folgen haben, wenn ein Mensch nie lernt, sich an Regeln zu halten – egal aus welchem Milieu er kommt.“
Der gemeinsame Nenner war dann recht schnell gefunden: Die Erziehung ist ausschließlich Sache der Eltern, die ruhig darauf achten dürfen, dass sich ihre Sprösslinge ordentlich (= gesetzeskonform) benehmen – bei sonstigen Konsequenzen. Siehe Polizeipräsident Pürstl.
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Roland (Montag, 13 Januar 2025 10:14)
Wie wahr!!!
Aber leider passt ja ALLES (seit eh und je) "SELBSTVERSTÄNDLICHE" - also ALLES "NORMALE" - nicht mehr in unsere heutige Welt...!
RG