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Septembermorgen oder Novembermorgen?

Jetzt ist sie wieder da - die Zeit, in der sich die Landschaft oft tagelang in Nebel hüllt. Zu den schönsten Momenten gehören dann die Minuten, in denen sich der Schleier lüftet und die Sonne Natur und Häuser wie hier am Allerheiligenmorgen an den Spitzen bescheint.

 

Bild: © Josef Pfleger
Bild: © Josef Pfleger

Das erinnert an das Gedicht "Septembermorgen" von Eduard Mörike in dem es heißt:

 

Im Nebel ruhet noch die Welt,

noch träumen Wald und Wiesen:

Bald siehst du, wenn der Schleier fällt,

den blauen Himmel unverstellt,

herbstkräftig die gedämpfte Welt 

in warmem Golde fließen.

 

Bild: © Josef Pfleger
Bild: © Josef Pfleger

In Zeiten des Klimawandels könnte man das Gedicht durchaus in "Novembermorgen" umtaufen.

 

PS: Vielleicht findet sich irgendein besonderer "Rat" oder eine "Gedichteumtaufkommission", besetzt mit lauter weisen Menschen, die das befürworten, weil der Mörike-Titel nicht mehr "zeitgemäß/passend/klimaentsprechend" ist - so ganz nach der "Stiftung Humboldt Forum in Berlin", die das Wort "Oberindianer" aus dem Liedtext "Sonderzug nach Pankow“ von Udo Lindenberg gestrichen hat, weil es aus heutiger Sicht nicht mehr "zeitgemäß/passend" ist.