Nach dem vielen Regen und den derzeit relativ milden Temperaturen für Oktober schießen die Fruchtkörper der Pilze nur so aus dem Boden und können - wenn es der Waldbesitzer erlaubt - gesammelt werden.
Bei solchen Mengen an Steinpilzen schlägt das Schwammerlsucher-Herz natürlich höher. Erlaubt sind allerdings nur 2 Kilo pro Person und Tag.
Und dieses Gericht ließ am 9. Oktober 2024 das Herz des Autors höher schlagen: Steinpilzsauce mit Semmelknödel ...
Was man als Schwammerlsucher aber wissen sollte:
Pilze, Beeren und sonstiges Waldobst (z. B. Edelkastanien) stehen grundsätzlich im Eigentum des Waldeigentümers. Wenn der Waldeigentümer das Sammeln von Pilzen oder Waldfrüchten privatrechtlich verboten oder beschränkt hat, geht ein solches Verbot bzw. eine solche Beschränkung den öffentlich-rechtlichen Bestimmungen im Forstrecht und im Naturschutzrecht vor. Es gilt dann etwa die im Forstgesetz vorgesehene zulässige Höchstmenge von 2 kg Pilzen pro Person und Tag nicht.
Nach dem ForstG (§ 174 Abs. 3 lit. b Z 2 und lit. d) begeht eine Verwaltungsübertretung, wer:
- sich unbefugt Pilze in einer Menge von mehr als 2 kg pro Tag aneignet;
- Pilz- und Beerensammelveranstaltungen durchführt oder daran teilnimmt; ...
Diese Verbote sind von der Forstbehörde und Forstschutzorganen (Hilfsorgane der Forstbehörde) zu kontrollieren, entgegen dem Verbot gesammelte Pilze oder Waldfrüchte können beschlagnahmt werden. Zudem kann diese Kontrolle auch von den Organen des öffentlichen Sicherheitsdienstes (Polizei) wahrgenommen werden.
Das wichtigste Gebot für alle Schwammerlsucher: Pilze, die man nicht kennt, sollte man nicht mitnehmen und schon gar nicht essen, ...
.... vor allem nicht diesen: Der Knollenblätterpilz kann nämlich tödlich sein.
Am Schluss noch ein bisschen (einfache) Biologie:
Der eigentliche Pilz ist das Myzel (Fadengeflecht), das im Boden vorhanden lebt. Treffen zwei geeignete Myzelfäden aufeinander, bilden sie einen Fruchtkörper (= Pilz) aus, der Sporen zur Weiterverbreitung ausbildet.
Daher bitte nie den Pilz aus dem Boden reißen, sondern unten abschneiden. Damit bleibt das Myzel intakt und kann neue Fruchtkörper ausbilden.
Die kompliziertere und genaue Beschreibung der Fortpflanzung der Pilze finden Sie auf → Wikipedia