Die Temperaturen sind mit dem Herbstbeginn deutlich gefallen. Für alle „Daheimbleiber“ unter unseren Gartentieren bricht eine fordernde Zeit an. Jetzt im Herbst lässt sich einiges tun bzw. vermeiden, um Blaumeise, Amsel, Rotkehlchen und vielen mehr hilfreich unter die Flügel zu greifen.
„Eine naturnahe Gartengestaltung und das ökologische Gärtnern unterstützen unsere heimische Tierwelt im Siedlungsgebiet am besten. Vielfach konnte in Studien bereits gezeigt werden, dass Privatgärten erheblich zur Förderung der biologischen Vielfalt beitragen. Jede ökologische Maßnahme im eigenen Garten ist also ein wertvoller Beitrag für uns alle“, so Katja Batakovic, fachliche Leiterin der Bewegung „Natur im Garten“.
Fünf "Natur im Garten"-Herbsttipps für mehr Vielfalt im Garten
1. Ast-Reisig-Laubhaufen anlegen: Diese Materialien brauchen nicht aufwändig aus dem Garten entfernt werden. Es findet sich bestimmt ein Platz, wo Äste, Reisig, größere, abgestorbene Holzelemente und Laub aufgehäuft werden können. Sehen Sie die Welt mit den Augen von Zaunkönig und Rotkehlchen – für diese Arten ist eine solche Struktur ein echtes Paradies. Damit es im Sommer hübsch aussieht, können blühende Kletterpflanzen wie Clematis gepflanzt werden.
2. Falllaub liegen lassen: In einigen Bereichen im Garten, wie dem Gartenweg oder der Einfahrt und am Rasen ist es sinnvoll, Falllaub zu entfernen. Machen Sie sich jedoch nicht die Mühe, es abzutransportieren. Für Amseln und andere Singvogelarten liegt, unter dem Falllaub im Staudenbeet oder unter Hecken und Sträuchern verborgen, ein herrliches Buffet. Geschützt unter den Blättern überwintern dort nämlich zahlreiche Insekten.
3. Alte /abgestorbene Bäume sind sehr wertvoll: Bedenken Sie, dass zahlreiche Insektenarten wie etwa der Hirschkäfer, abgestorbenes Holz zur Entwicklung brauchen. Hier findet auch der Buntspecht saftige Larven und zimmert eine Höhle für seine Jungen. In natürlichen Baumhöhlen brüten Höhlenbrüter wie Blau- oder Kohlmeisen. Bruchgefährdete Äste können entfernt und für den Asthaufen genutzt werden. Der Hauptstamm kann in der Regel hingegen noch viele Jahre als wertvoller Lebensraum dienen. Mit einer Kletterrose lässt sich dieses Naturgartenelement in ein Naturkunstwerk verwandeln.
4. Komposthaufen – Herzstück des Gartens: Der Herbst bietet sich zur Neuanlage oder Erweiterung eines Komposthaufens an. Durch die Wärme, die beim Verrottungsprozess entsteht, friert der Komposthaufen in der Regel nicht durch. Hier tummeln sich unzählige Kleintiere, die feinstes, natürliches Futter für unsere Gartenvögel sind. Gleichzeitig entsteht bester, organischer Dünger für unsere Beete.
5. Vogeltränke: Sicher vor Katzen platziert, ist eine Vogeltränke das ganze Jahr über wertvoll für Gartenvögel. Natürliche Gewässer sind im Siedlungsgebiet meist rar, im Winter frieren Wasserquellen rasch zu. Die tägliche Reinigung und das Wechseln des Wassers sind auch im Winter wichtig. Ein Tischtennisball in der Schale kann das Gefrieren des Wassers verzögern. In der Hühnerhaltung kommen auch Tränkenwärmer zum Einsatz.
Unter www.naturimgarten.at/broschueren finden Sie unter der Rubrik „Tiere im Garten“ vielfältiges Informationsmaterial, um Ihren Garten noch einladender für unsere heimische Tierwelt zu gestalten.