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Schweizer verbieten Kirschlorbeer - bei uns undenkbar?

Alle Bilder: © Josef Pfleger
Alle Bilder: © Josef Pfleger

Nicht umsonst ist der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) aus der Familie der Rosengewächse bei uns in ganz vielen Gärten und Vorgärten zu sehen und auch beliebt: Er wächst schnell, bildet eine blickdichte Hecke, ist ziemlich resistent gegen Hitze und Trockenheit und ist noch dazu immergrün. 

Ganz so lieb wie wir Österreicher haben ihn die Schweizer nicht: Ab 1. September 2024 darf er - neben Dutzenden anderen Pflanzenarten -  weder verkauft, verschenkt oder eingeführt werden. Damit soll verhindert werden, dass sich diese nicht-heimische Pflanzenart (sie stammt aus Kleinasien) weiter ausbreitet und heimische Pflanzenarten mit Vorteilen für Insekten und Pflanzenfresser verdrängt werden.

 

Und neidig sind sie auch: Die Blüten halten nur ganz wenig Nektar für Insekten und Schmetterlinge bereit. Außerdem wird der Kirschlorbeer von Pflanzenfressern als Futterpflanze gemieden, weil das Gift in seinen Blättern in den Mägen Blausäure entwickeln kann - eine tödliche Angelegenheit.

 

"Die glänzenden Kirschen werden bis zu 12–16 mm groß, sind eiförmig bis rundlich, fleischig, kahl und enthalten einen einzelnen Kern. Unreife Kirschen sind grün und färben sich während der Reifung über rot zu schwarz" - so beschreibt Wikipedia die Früchte des Kirschlorbeers. Die Kirschen werden von Amseln und Drosseln im Herbst gefressen. Die Vögel verbreiten damit die Kirschkerne, die sie nicht verdauen können. Laut Wikipedia können 10 zerkaute Samen bereits zum Tod führen.

 

Trotz alledem: Die Österreicher mögen den Kirschlorbeer und ein Verbot ist daher nicht in Sicht.