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"Gestatten - mein Name ist Dr. cer. Gnu"

Bild: © Josef Pfleger
Bild: © Josef Pfleger

"Gestatten - mein Name ist Dr. cer. Gnu" - das würde der Frosch mit der goldenen Krone und dem goldenen Ball im Horner Rathauspark wohl sagen, könnte er sprechen.

Und: "Nennt mich gefälligst nicht ,Frosch', , Frosch ohne Teich', ,Laubfrosch' oder ,Stadtfröschlein'. Diese Ausdrücke sind eine echte Beleidigung  für mich, weil ich nicht nur eine königliche Hoheit, zu sehen an meiner Krone, sondern auch Doktor cerevisiae bin - also in gewisser Weise auch Akademiker!"

"Und außerdem: Ich wohne in meinem Waldmarkpark, nicht im Rathauspark. Schließlich wird meine Ehre von den Füchsen und Burschen sowie den Alten Herren der Horner Studentenverbindung Waldmark hochgehalten. Sie schauen auf mich und behandeln mich mit dem Respekt, der mir zusteht. Dafür wache ich über die Bude (Anm. = Vereinsheim) und den Gedenkstein, den Leopold Topf im Jahr 2004 der Schulstadt Horn gestiftet hat.

Und schließlich bin ich auch noch Ehren-Brandfuchs der Waldmark Horn."

 

Bild: © Josef Pfleger
Bild: © Josef Pfleger

Und das hat es tatsächlich mit den Forderungen von Dr. cer. Gnu auf sich: Als vor vielen Jahren ein Bursche der Studentenverbindung Clunia Feldkirch im damals noch vorhandenen Springbrunnenteich nach einem Stiftungsfest einschlief, wurde er durch das Quaken des Frosches geweckt und so vor dem Ertrinken gerettet. Eine andere Version besagt, dass der Frosch den Studenten sogar aus dem Wasser gezogen hat - wie auch immer: Er wurde mit der höchsten Würde der Studentenverbindungen, der Verleihung des Titels "Dr. cerevisiae" geadelt und nebenbei gleich auf den Namen Gnu getauft. 

Johannes Strommer, selbst ein Ur-Waldmärker - hier im Bild mit Dr. cer. Gnu - hat daraufhin vom akademischen Maler und Bildhauer Herbert Puschnik eine Kopie des Frosches anfertigen lassen und diese nach Feldkirch gebracht. Dieser "Klon" hat seither einen Ehrenplatz in der Bude der Clunia. Strommer hat übrigens auch die Kosten der Restaurierung des Frosches durch den Röschitzer Künstler  Ludwig Weber übernommen, ehe er nach der Umgestaltung des Rathausparks wieder - diesmal "wasserfrei" - aufgestellt wurde. Weitere lebensrettende Wasserwunder sind also nicht zu erwarten ...

 

Bild: © Josef Pfleger
Bild: © Josef Pfleger

Das mit dem Wachen über die Bude und den Gedenkstein stimmt tatsächlich: Er hat stets beide - in seinem Waldmarkpark - im Auge: Links der Eingang zur Bude, rechts der Gedenkstein.