Mehr als 156.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer haben im Vorjahr die Hilfe der AK Niederösterreich wegen Problemen am Arbeitsplatz gesucht, in Horn waren es 6.911 . Das zeigt eine Auswertung der arbeits- und sozialrechtlichen Beratungen der Kammer. „Wir haben 90,1 Millionen Euro für die Betroffenen erkämpft“, so AK Niederösterreich-Vizepräsidentin Angela Fischer.
Am häufigsten wandten sich Arbeitnehmer an die AK, um ihren Lohn oder ihr Gehalt überprüfen zu lassen, gefolgt von Problemen beim Ende des Arbeitsverhältnisses oder Fragen zur Karenz. „Bei einem großen Teil der Anfragen konnten unsere Experten schon mit einer Beratung weiterhelfen, etwa indem sie die Lohnabrechnung überprüften“, schildert Fischer.
Deutlich mehr Menschen als im Jahr 2022 brauchten im Vorjahr Hilfe, nachdem die Firma in die Insolvenz geschlittert war: „Landesweit haben wir 7.900 Arbeitnehmern geholfen, ihre Ansprüche beim Insolvenzentgeltfonds anzumelden“, so Fischer. „Hier geht es um häufig komplizierte Berechnungen, die für die Betroffenen ohne externe Hilfe gar nicht bewältigbar wären.“ Ein aktuelles Beispiel ist der Konkurs der "la pura Gars". Hier sind bereits alle Berechnungen abgeschlossen und von den Experten der AKNÖ beim Insovenz Fond eingebracht.
Stolz auf die erbrachten Leistungen: Andreas Riedl (AKNÖ Bezirksstellenleiter Horn), Angela Fischer (AKNÖ Vizepräsidentin), Josef Wiesinger (AKNÖ Kammerrat)
Schöne Erfolge auch für die Arbeiterkammer Horn
Eine langjährige Mitarbeiterin eines Kleinbetriebs im Bezirk Horn wandte sich an die Bezirksstelle Horn: Nach der Pensionierung und damit der Schließung des Betriebes konnte die ehemalige Chefin, die bis dahin immer korrekt bezahlt hatte, die Abfertigung nicht bezahlen. Durch die Intervention der Horner AK wurde eine schriftliche Bestätigung der offenen Abfertigungen erreicht - damit war der Verfall der Forderungen vom Tisch. „Wenn auch die Jahrzehnte lange Zusammenarbeit immer korrekt und stimmig war, sind trotzdem einige Punkte klar und schriftlich festzuhalten, da der kollektivvertragliche Verfall einen großen Verlust auslösen kann", so Andreas Riedl, Leiter der Arbeiterkammer Horn.
In einem anderen Fall schmälerte ein Dienstgeber die kollektivvertraglichen Zuschläge für die laufende Nachtarbeit. Die AK Horn konnte inklusive der Endabrechnung 9.870€ brutto für die ehemalige Dienstnehmerin sichern.
Bilanz 2023 – Bezirk Horn - Leistungen für die Mitglieder im Überblick
In der Bezirksstelle angedockt: 6.911 Personen
Konkrete Beratungen in Problemfällen: 3.109 Personen
Für die Mitglieder insgesamt erreicht: 1.055.463 Euro
„Fast 7.000 Menschen haben vergangenes Jahr mit uns Kontakt aufgenommen“, sagt Bezirksstellenleiter Andreas Riedl. „Manchmal ging es nur um rasche Auskünfte zu einvernehmlicher Lösung, Kündigung, Homeoffice und Freistellung wegen Kinderbetreuung.“
In mehr als 3.100 Fällen benötigten die Menschen hingegen weiterführende Beratung und die Unterstützung der AK-Expertinnen und -Experten in konkreten Problemfällen. „Das vergangene Jahr hat einmal mehr deutlich gemacht, wie wichtig wir als regionale Anlaufstelle sind“, zieht Riedl Bilanz. "Insgesamt hat die Bezirksstelle Horn im Vorjahr mehr als 1.000.000 Euro für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der Region gesichert."