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Internetbetrug: Über 160.000 Euro Schaden

Und wieder einmal gibt es im Bezirk Horn ein Internetbetrugsopfer - der Mann wurde um über 166.000 Euro erleichtert, weil er den Betrügern Zugriff auf seine Konten gewährte. Diese wurden bis auf den letzten Cent leergeräumt.

 

Im Polizeibericht liest sich das folgendermaßen:

"Ein Mann (Opfer) aus dem Bezirk Horn kam auf eine Internetseite „Jeder kann REICH werden mit nur 250€ Investition“. Er drückte dann auf einen Button und kam auf eine andere Internetseite, wo er sich auch anmeldete.

Nach der Registrierung bekam der Geschädigte einen Anruf eines „Marco WOLF“. Danach folgte von dem Opfer eine Überweisung von  250,– Euro auf ein deutsches Bankkonto.

Da der Geschädigte selbst nicht im Stande war, Konten auf den Trading Plattformen zu erstellen, ermöglichte er den Mitarbeitern der Fa. CBX Capital via Helptodesk und Anydesk Zugriff auf seinen PC.

Hierauf folgten durch illegalen Zugriff auf seine Bankdaten in seinem Namen mehrere Überweisungen auf ein CEX.IO-Konto und auf ein COCABIT Zirgenva-Konto.

Dem Geschädigten wurde am 16.10.2023 eine Auszahlungssumme von 260.000,– Euro in Aussicht gestellt. Damit das Geld an ihn ausgezahlt werden kann, hätte er neuerliche 26.000€ überweisen sollen. Da der Geschädigte jedoch kein Geld mehr hatte, brach er den Kontakt nach einigen Telefonaten ab. Danach wurde auch sein Konto auf der Plattform CBX gelöscht.

 

Dem Geschädigten entstand dabei ein Gesamtschaden von 166.469,– Euro."

 

Birgit Geitzenauer / Bild: Josef Pfleger
Birgit Geitzenauer / Bild: Josef Pfleger

Horns Bezirkspolizeikommandantin Birgit Geitzenauer warnt wieder einmal eindringlich vor solchen Mails:

 

"Bei den Benachrichtigungen über einen angeblichen Lotteriegewinn handelt es sich um die Vorbereitungshandlung zu einem Online-Betrugsversuch. Derartige E-Mails sind stark im

Umlauf und werden als Massen-E-Mails, sogenannte Spams, versendet.

 

Zur Vorgehensweise der Täter:

In einem E-Mail wird dem Empfänger eine Gewinnbenachrichtigung zugesendet mit dem Ziel

das vermeintliche Opfer davon zu überzeugen, einen Gewinn in Millionenhöhe oder in der Höhe von mehreren hunderttausenden Euro gemacht zu haben. Die Täter liefern den Opfern äußerst gute Argumente über den Wahrheitsgehalt der Mitteilung. Diese Gewinnversprechen sollen das Opfer aber nur dazu verleiten einerseits auf die übersendete Gewinnverständigung bzw. Gewinnbenachrichtigung zu reagieren und andererseits vorab für die Auszahlung des vermeintlichen Gewinnes in Vorleistung zu treten und Geldsummen per Money-Transfer-Dienste zu überweisen.

Die ledigliche Zustellung derartiger E-Mails betrifft einen Graubereich im Strafrecht und ist als Vorbereitungshandlung zu einem Betrugsversuch zu bewerten. Derartige Vorbereitungshandlungen sind noch straflos, da zu diesem Zeitpunkt keine direkte Gefährdung für das Vermögen besteht und keine unmittelbare Handlung für die Abwehr eines Schadens erforderlich ist.

 

Das Bundeskriminalamt gibt Ihnen daher folgende Tipps:

Seien Sie generell und besonders bei Ihnen unbekannten Absendern vorsichtig, wenn Sie Zuschriften per E-Mail erhalten. Ihr E-Mail-Postfach ist wie ein herkömmlicher Postkasten, in den alle Briefe zugestellt werden können.

  • Prüfen Sie die Zuschriften auf Plausibilität und Wahrheitsgehalt.
  • Überlegen Sie, ob es realistisch erscheint, dass Sie in einem Gewinnspiel etwas gewinnen, an dem Sie gar nicht teilgenommen haben.
  • Lassen Sie sich nicht von der angeführten Gewinnhöhe oder plötzlichem unerwartetem Reichtum blenden.
  • Reagieren Sie nie auf derartige E-Mails und Schreiben. Keinesfalls sollten Sie persönliche Dokumente, Bankverbindungen und sonstige Daten bekannt geben, da mit diesen Daten weitere Betrugshandlungen gesetzt werden können.
  • Löschen Sie derartige Zusendungen sofort aus Ihrem Postfach oder SPAM-Ordner.

Weitere Information erhalten Sie in der nächsten Polizeiinspektion, auf der Homepage www.bmi.gv.at/praevention und auch per BMI-Sicherheitsapp.

Die Spezialisten der Kriminalprävention stehen Ihnen kostenlos und österreichweit unter der Telefonnummer 059133 zur Verfügung."