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Die Wegwarte (= Zichorie) kam einst bei Ferdinand Raimund zu literarischen Ehren

Bild: © Josef Pfleger
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Die Wegwarte oder Zichorie (Cichorium intybus L.) aus der Familie der Korbblütler (Unterfamilie Cichoriodeae) blüht jetzt noch immer an Wegrändern oder auf Weiden und ist ...

 

Bild: © Josef Pfleger
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... mit ihren wunderschönen blassblauen Blüten ein echter Hingucker.

 

Die Wegwarte findet seit dem Mittelalter als Heilpflanze Verwendung - unter den vielen Anwendungsgebieten wurde sie u. a. für Appetit- und Verdauungsanregung genauso eingesetzt wie bei Magen-, Darm- und Leberbeschwerden.

 

Nachdem praktisch alle Teile der Pflanze genießbar sind, werden ihre Blätter für die Zubereitung von Salaten, Spinat, Gemüsegerichten, Suppen und Saucen verwendet - allerdings nur bis zur Blüte, dann werden diese nämlich bitter.

Ihre gezüchteten Verwandten sind Chicorée, Zuckerhut, Radicchio und Endivie.

 

Bild: © Josef Pfleger
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Die unterirdischen Pflanzenteile kann man von September bis zum Frühjahr ernten. Sie werden als Koch-, Back- und Pfannengemüse zubereitet. Getrocknet, geröstet und gemahlen sind die Wurzeln Grundlage für "Blümchenkaffee". Damit hat es die "Zichorie" zu literarischen Ehren gebracht. In Ferdinand Raimunds Stück "Alpenkönig und Menschenfeind" wird der Diener Habakuk mit einem Messer in den Garten geschickt, um eine Zichorie zu stechen. Der Anblick des Messers löst beim Hausherrn Rappelkopf absolute Panik aus, er glaubte, er solle ermordet werden ....

Dass Raimund den Zichorienkaffee nicht besonders gemocht hat, dürfte hier auch verbrieft sein - lässt er doch Rappelkopf sagen: "Weil mir der Kaffee einfällt, den ich im letzten Wirtshaus getrunken hab. Der war auch mit Zichorien vergiftet."