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Aida: Stimmgewalt auf der Garser Burg

Die Premiere von Giuseppe Verdis Oper „Aida“ entpuppte sich am 15. Juli bei "ägyptischem" Wetter als wahrer Genuss: "Stimmgewalt pur" der Sängerinnen und Sänger war der Eindruck, den die Oper bei den Besuchern an diesem Abend hinterließ. Zudem schaffte Regisseur Philipp Harnoncourt bis auf wirklich ganz wenige - gefühlsmäßig - unnötige Details eine hervorragende Inszenierung.

Fazit: Das internationale Ensemble lieferte Musiktheater auf höchstem Niveau, das man gesehen haben sollte.

Alle Bilder: © Josef Pfleger
Alle Bilder: © Josef Pfleger

Ihr Auftritt hat es sich verdient, am Beginn zu stehen: Die georgische Mezzosopranistin Nana Dzidziguri bot als Amneris eine gesangliche Leistung, die ihresgleichen sucht. Stimmgewaltig, facettenreich, einfühlsam, einfach großartig. Das Publikum wusste dies am Schluss mit entsprechendem Applaus zu würdigen.

 

Eine fast ebenbürtige Aida, die mit der aus Taiwan stammenden und in Italien lebenden Sopranistin Li Keng besetzt worden war, machte den Abend zu einem entsprechenden Erlebnis.

 

Gemeinsam schafften sie es, auch schauspielerisch sämtliche Facetten ihrer Rollen als Rivalinnen um die Liebe des Feldherrn Radamès ...

 

... hervorragend auf die Bühne zu bringen.

 

Der nach vier Engagements in Gars bereits bestens bekannte Oscar Marín (li.) verkörperte den Feldherrn Radamès als vielschichtigen Charakter, der zwischen zwei Welten hin- und hergerissen ist. Einen ebenso stimmgewaltigen und temperamentvollen Amonasro (Vater Aidas) gab Neven Crnić, Ensemblemitglied der Oper Graz, der im Vorjahr bereits als Escamillo in Gars für Furore sorgte.

 

Stimmlich konnte da auch ganz locker der junge Bass Stephano Park (Mitglied des Opernstudios der Wiener Staatsoper) in der Rolle des Ramfis mithalten, der das Publikum zu beeindrucken wusste.

 

Einen gesanglich ebenso guten Eindruck hinterließ Benedikt Kobel als Messaggero (Bote).

 

Der gebürtige Warschauer Krzysztof Borysiewicz legte in der Rolle des ägyptischen Königs viel Spielfreude an den Tag.

 

Wie bereits erwähnt, hinterließ die Inszenierung von Philipp Harnoncourt mit spektakulären Monumentalszenen, ...

 

... den Bläsern auf dem Turm (Triumphmarsch) oder den Szenen, ...

 

... bei denen er die Tribüne mehrfach als Bühne miteinbezog, einen hervorragenden Eindruck. Welchen Sinn allerdings "Rubensfrauen" im Bikinioberteil oder Komparsen im Schlosseranzug haben sollten, blieb bisher ungeklärt.

Trotzdem: Der Gesamteindruck war großartig.

 

Das Orchester unter der Leitung von Intendant und Dirigent Johannes Wildner war beeindruckend.

 

Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (li.) bedankte sich in seiner Eröffnungsrede bei Intendant Johannes Wildner (re.), den er als einen "hervorragenden Musiker durch und durch" bezeichnete. Er dankte ihm für seine zehn Jahre Tätigkeit in Gars. 

 

Wildner nimmt Abschied

Am 23. September geht in der OPER BURG GARS eine Ära zu Ende. Als einer der führenden österreichischen Dirigenten hat Wildner die Leitung des Festivals 2013 übernommen und den Garser Kulturbetrieb zu einem Freiluft-Opernhaus weiterentwickelt, das internationale Beachtung und Anerkennung genießt. „Im Zentrum meiner künstlerischen Tätigkeit in Gars steht bis heute der Anspruch, Musiktheater in seiner mitreißendsten Form für das Publikum erlebbar zu machen und dabei die über tausend Jahre alte Babenberger Burg mit all ihrer Mystik eine eigenständige Rolle im Operngeschehen spielen zu lassen. Ich bin stolz auf das, was gemeinsam mit einem engagierten Team aufgebaut werden konnte, ebenso wie darauf, das ,Opernhaus des Waldviertels' bestens etabliert an meinen Nachfolger zu übergeben“, betont Wildner, der neben seiner internationalen Künstlerlaufbahn Universitätsprofessor für Dirigieren an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien ist. Seit 2019/2020 ist er außerdem Chefdirigent des Sønderjyllands Symphony Orchestra in Sønderborg (DK).

 

Schon vor der Premiere begrüßte der Garser Bürgermeister Martin Falk zusammen mit der für die Oper verantwortlichen Bianca Erlinger  im VIP-Bereich die treuen Gäste und Sponsoren. Sein großes Danke galt auch den für die Kulturförderung verantwortlichen Politikern, die er weiterhin um Unterstützung bat.

 

Mitten unter den Gästen Horns Bezirkshauptmann Stefan Grusch mit Gattin Heidi, im Bild mit Intendant Johannes Wildner.

 

Unter den "lokalen" Ehrengästen waren u.v.a. LAbg. Franz und Trixi Linsbauer, Weitersfelds Bgm. Reinhard Nowak mit Lebensgefährtin Renate Bucheru, Sigmundsherbergs Bürgermeister Franz Göd mit Gattin Edith und Landesfeuerwehrrat Erich Dangl mit Gattin.

 

Weitere Infos, Termine und Tikets:

OPER BURG GARS GmbH

Hauptplatz 80 | A 3571 Gars am Kamp

Tel: +43 2985 33000 | Fax:+43 2985 2025 24

office@operburggars.at | www.operburggars.at

 

Hier noch ein paar Bilder zum Gustoholen:

Text und © Bilder: Josef Pfleger