Gestern ist also – endlich – die Entscheidung gefallen!
Das Finale des Eurovision Song Contest ist in Liverpool mit viel Glanz und Glamour (???) über die Bühne – und damit über sämtliche Fernsehsender Europas (und der Welt) – gegangen.
Ich muss gestehen, dass ich mich schon lange nicht mehr für dieses Spektakel erwärmen kann - zuletzt vielleicht ausnahmsweise einmal, als „unsere“ CONCHITA mit einer extrem „anderen“ - und grade deshalb so „exclusiven“ und besonderes Interesse erweckenden - Performance den Sieg für Österreich ersungen hatte (- ja, man konnte damals sogar noch von „singen“ sprechen) !
Dass es sich bei dieser sündteuren Großveranstaltung, die inzwischen durch hunderte Zu- und Ab-Flüge der Teams der Teilnehmer-Länder und ihrer Equipments und durch den immensen technischen Aufwand die weltweiten Bemühungen aller Staaten und ihrer Regierungen um eine sinnvolle und zukunftsweisende Klimapolitik bewusst und schamlos boykottiert, schon lange nicht mehr um einen Wettstreit der besten „Lieder“ und „Songs“ bzw. deren Komponisten und Interpreten und ihrer Darbietungen dreht, muss man ja heutzutage erst gar nicht mehr erwähnen.
Was aber unter dem einst so passenden, weil zielgerichteten Titel „Eurovision Song Contest“ auf die Showbühne gepackt und dem Publikum geboten (ja „aufgedrängt“) wird, das hat wohl mit dem Begriff „Musik“ und seiner „Auslegung“ und „Interpretation“ nur mehr am Rande zu tun!!
Ich bin über meinen Schatten gesprungen und habe mir in der ORF-TVthek die Zusammenfassung der Life - Übertragung (- nur „auszugsweise“!) angesehen, weil seit ein paar Tagen ja sogar der österreichische Beitrag von Teya und Salena als „Geheimtipp“ für den Sieg (!!) gehandelt wurde (- eine Tatsache, die mein Interesse kurz geweckt hat!).
Was ich da in einem Video als „Schnell-Durchlauf der Finalisten - Songs“ zu sehen bekam, bestätigte meine gestern abend kurzfristig getroffene Entscheidung, die gesamte Life-Übertragung aus Liverpool doch nicht anzusehen, im Nachhinein als „gut gewählt“ und „well done“, um im passenden britischen Jargon zu bleiben.
Der ca. 5 Minuten dauernde Durchlauf zeigte dabei eine Aneinanderreihung von gigantischen und außergalaktisch anmutenden, mit chaotischen Licht-Effekten und feuerwerksartigen digitalen Bildexplosionen und Vervielfältigungs-Effekten gespickten Sequenzen, denen sich die zum Teil überirdisch kostümierten und optisch „verfremdeten“ Interpreten und Musiker-Teams in ihren Bewegungen und Performances völlig anpassten, wobei die „Songs“ und ihre „Melodien“ (oder gar die Texte!!) kaum mehr ihrer zugedachten Rolle gerecht wurden oder „werden konnten“ – weil sie jeweils in einem „Stakkato“ aus hämmernden und ohrenbetäubenden unterlegten Rhythmen ohnehin völlig „untergingen“ ... !!!
Nicht einmal der spätere Siegertitel (Schweden) konnte sich aus diesem hämmernden „Einheitsbrei“ aller Beiträge merklich „abheben“ ... Eigentlich „furchtbar“ anzusehen“ und anzuhören...!
Fazit: „Quo Vadis ESC ... ???“
Nachsatz: Ich stehe natürlich nicht an, festzuhalten, dass sich – ev. durch mein inzwischen vorgerücktes Alter - mein Verständnis für „Musik“ und die Ziele eines solchen „Wettstreites“ um die besten Songs (Kompositionen, Lieder, Interpreten) wohl nicht mehr mit den Vorgaben und Absichten des heutigen Eurovision Song Contest vereinbaren lässt ...!
Roland Gatterwe
Strnad Brigitta (Montag, 15 Mai 2023 11:30)
Genau meine Meinung, dies ist kein "Song-Contest" mehr!
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Margarete Unterweger (Dienstag, 16 Mai 2023 13:51)
Ja, sehr geehrter Herr Gatterwe, auch ich bin Ihrer Meinung. Ich war auch kurz interessiert, weil die Österreicherinnen in den Medien hervorgehoben wurden. Aber Ihr Ausdruck "hämmernder Einheitsbrei" bringt es auf den Punkt. Ich erinnere mich an de ESC in den 70er Jahren, da saß ich staunend und mitfiebernd als sehr junger Teenager vor dem Schwarzweißfernsehgerät.
Johannes Gabler (Dienstag, 16 Mai 2023 16:16)
Ja,lieber Roland, zu dieser Musik kann ich eigentlich nur sagen peinlich und unnötig.