Bisher kamen Plastikflaschen, Folien, Kunstsoff- und Verbundstoffverpackungen, Maisstärkeverpackungen, Holz- und Keramikverpackungen und Getränkekartons in die Gelbe Tonne / in den Gelben Sack.
Das ändert sich mit 1. Jänner 2023 im Bezirk Horn und fast in ganz Niederösterreich.
Ziel dieser ab 2025 verbindlich geltenden EU-weiten Regelung ist es, 80 Prozent des "Verpackungsmülls" wieder einzusammeln und insgesamt 50 Prozent der Gesamt-Verpackungsproduktion einer Wiederverwertung zuzuführen. Dass auch die Dosen nun in der Verpackung landen, soll deren Wiederverwertungsquote heben. Bisher sind sie viel zu oft im Restmüll gelandet und wurden damit dem Recycling-Kreislauf entzogen.
Was jetzt wirklich neu ist, wollten wir vom Geschäftsführer des Gemeindeverbandes Horn für Abfallwirtschaft und Abgaben Ing. Georg Schmied wissen.
Ing. Georg Schmied, Geschäftsführer des Gemeindeverbandes Horn für Abfallwirtschaft und Abgaben
Ab sofort gilt:
Ab sofort kommt:
Joghurt- und Rahm-Becher sowie Konservendosen gehören ab 1. Jänner in die Gelbe Tonne.
In die Gelbe Tonne / den Gelben Sack gehören nun:
- Plastikflaschen: Getränkeflaschen, Reinigungsmittel-, Duschgelflaschen, Ketchupflaschen usw.
- Metalldosen: Getränkedosen, Konservendosen, Tierfutterdosen
- Metallverpackungen: Verschlüsse, Deckel, Tuben, Menüschalen
- Plastikverpackungen: Joghurtbecher, Plastiksackerl und Tragetaschen, Kunststofftuben, Styroporverpackung, Obst-, Gemüse- und Fleischtassen aus Plastik, Kunststoffnetze
- Getränkekartons: Milch- oder Orangensaftpackerl
- Sonderfälle: Alufolien, Einweggeschirr und Einwegbesteck, Maisstärkeverpackungen, Holzsteigen, Einwegpaletten, Keramikverpackungen, Umreifungsbänder von Paletten
NICHT in die Gelbe Tonne / den Gelben Sack gehören:
- Spielzeuge, Haushaltswaren, Gartengeräte, Werkzeugteile, Grablichter, Toner-Kartuschen und Windeln
- Verpackungen aus Papier- oder Karton
- Glasverpackungen
- Problemstoffe, Elektronikgeräte, Agrarfolien, Baustyropor
Biomüll, Papier und Altglas:
- Hier ändert sich nichts.
Papier-/Kartonverpackungen oder Geschenkpapiere gehören in die Papiertonne.
Brave Bevölkerung
Absolut anerkannt ist in der Bevölkerung die Glassammlung und wird auch entsprechend durchgeführt. Hier sind die Quoten kein Problem.
Teures Dosenpfand ab 2025
So, wie es derzeit ausschaut, kommt auf alle Einwegflaschen und Getränkedosen eine ordentlicher Abgabe: Pro Dose/Flasche wird sie voraussichtlich 25 Cent betragen. Gibt man die Dosen/Flaschen bei den (noch aufzustellenden) Pfandautomaten zurück, wird das Geld retourniert. Damit will man die Umweltverschmutzung durch diese Utensilien in den Griff kriegen.
Auf Getränkedosen und Einwegflaschen kommt ab 2025 eine Pfandabgabe - voraussichtlich 25 Cent.
Darf es am Schluss noch ein bisschen Verwirrung sein?
Steinhägerflaschen und Holzsteigerl von Orangen gehören in die Gelbe Tonne, Toner-Kartuschen aber nicht. Grablichter sind Restmüll. Schrauben oder Kochgeschirr gehören ebenso wie Tee-Lichter-Behälter mit dem Metall auf dem Bauhof entsorgt, die Drehverschlüsse von Weinflaschen dagegen gehören in die Gelbe Tonne.
Unlogisch
Die "Unlogik" ist (wie so oft) eine juristische: Die Recycling-Verantwortung liegt nämlich bei dem, der die Verpackung in den Verkehr bringt - dem Importeur, dem Hersteller oder dem Abfüller. Diese müssen von Gesetzes wegen entweder ein eigenes Sammelsystem für eine Gratisrücknahme anbieten oder sich an einem der vier Verpackungssammelsysteme, die in Österreich auf dem Markt sind, beteiligen. Der Gesetzgeber kategorisiert aber die zurückzunehmenden Stoffe nicht alle gleich. Aufgrund der zwei verschiedenen Entsorger gehören Tee-Lichter-Behälter zum Metall, die artgleichen Schraubverschlüsse von Weinflaschen in die Gelbe Tonne.
Unlogisch, aber gesetzlich ok.
Hier sollte noch die Frage erlaubt sein: Wenn man schon alles regelt, warum nicht auch das Unlogische?
Logisch
Diese neue Verordnung, die ab 2025 EU-weit in Kraft tritt, hat aber auch Umweltfreundliches und Logisches im Gepäck: Bisher müssen von den "Müllsammlern" mindesten 25 Prozent der "Plastik"-Abfälle recyclet werden, ab 2025 sind es 50 Prozent. Das heißt im Klartext: Man muss mindestens 85 Prozent der auf dem Markt befindlichen Verpackung sammeln, um auf diese Quote zu kommen. Die Umwelt wird also aufatmen. Logisch.
Text und © Bilder: Josef Pfleger