Nach Corona– bedingter zweijähriger Abwesenheit gab díe BigBandFormationHorn am Freitag, 2.12.2022, im Vereinshaus Horn mit ihrem Jubiläumsprogramm vol.XXVII „... as time goes by ...“ ein beeindruckendes Bühnen - Comeback in der Öffentlichkeit.
Vor nahezu vollem Haus konnten dabei die schon sehr gespannten Besucher – Fans, Förderer und Freunde – neben dem Jubiläumsprogramm 2020 (25 Jahre BBFH) - etliche Veränderungen und (Er-)Neuerungen im Orchester entdecken.
So war z.B. das Saxophonregister in neuer Besetzung angetreten: BigBand Chef Roland Gatterwe (er ist ja nach einem operationsbedingtem Krankenhausaufenthalt im Jahr 2020 noch immer nicht wieder völlig „der Alte“) beschränkte sich diesmal aufs Moderieren des Abends (neben historischen Einblicken und Analysen der einzelnen Musikstücke und ihrer Protagonisten gab er auch Rückblicke auf Highlights aus 25 Jahren „musikalische und menschliche Gemeinschaft“ aber auch auf „schmerzliche Verluste“ durch z. T. überraschende Todesfälle im und rund um das Orchester) und hatte seinen Platz am Baritonsax an Eva Binder, Instrumental-Routinier und Lehrerin an der NMS Eggenburg sowie Musikschullehrerin der MS Horn, abgetreten. Dem Publikum erklärte er sein temporäres „Aussetzen“ aber in Anlehnung an das Konzertmotto „as time goes by“ scherzhaft mit einer nach nunmehr 25 Jahren „längst fällig gewordenen Verjüngung“ der „Optik“ in der ersten Reihe der Band ...!
Auch der angestammte Sitznachbar Johann "Tex" Himmer - er hatte ja gesundheitsbedingt absagen müssen - überließ seinen Part am Tenorsax diesmal der Jugend: Annika Zimmerl, ein weiteres Mitglied der großen „Zeug-Familie“ aus Gars, löste dabei ihre Aufgabe ohne Makel!
In gewohnter Form leitete Alexander Zeug die Band, die dabei ein tolles Programm mit vielen Highlights aus ihrem Repertoire aus den vergangenen 25 (+2!) Jahren – alle auf das Konzertmotto „as time goes by“ abgestimmt - zum Besten gab, und beeindruckte wie immer auch wieder als Vocal–Double von Frankie „the voice“ Sinatra („WhitchCraft“, „That´s Life“)
Müßig zu erwähnen, dass die gewohnt makellose Performance der in vielen Jahren zur Perfektion gereiften Truppe erneut durch einige hervorragende Solisten quasi „getoppt“ wurde: Unter ihnen Trompeter und Flügelhornist Andreas Zimmerl, Trompeter Reini Zeug (sogar mit Mundharmonika!), Peytscho Peev (Gitarre), Josef Harold (Klavier) und Rado Takedijev (Altsax) sowie Markus „Mexx“ Führer (Tenorsax, Klarinette) und die Posaunisten Matthias Zeug und Erhard Huber.
Viele der Titel des sensibel ausgewählten und ganz auf das Konzertmotto abgestimmten Programmes veranlassten die aufmerksamen Zuhörer immer wieder bewusst zum „Zurückblicken“ (z. B. „As time goes by“ von H. Hupfeld, „Mack the knife“ von Brecht und Weill, „Blende auf“ von W. Müller – bekannt durch die Radiosendung „Autofahrer unterwegs“, „Satisfaction/Yesterday“ der Rolling Stones/Beatles oder „Waterloo“ von ABBA), einige gaben sogar (vom Moderator bewusst provoziert!) Anstöße zu aktuellen Problemen wie Coronakrise, Klimawandel, Energie-Knappheit, aber auch nationalen und internationalen politischen Wirren (Trump, Ukraine-Krieg, Korruption etc.) - wie z. B. „Thriller“ von M. Jackson, oder „What a wonderful world“ von „Satchmo“ Armstrong, bzw. „Song of the Wolgaboat-Men“ von Glenn Miller oder „That´s life“ von Frank Sinatra ...
Als zweifelsfreier Höhepunkt des Abends erwies sich die Schlussnummer – „My Way“ – bei der die beiden „Chefs“ des Orchesters Alex Zeug und Roland Gatterwe in ihre gesanglich im Duett vorgetragene Interpretation dieses Sinatra -Welthits den „Altmeister“ sogar mit einbezogen und ihm die Darbietung der dritten Strophe des Songs (elektronisch mit Bild und Ton eingespielt!) überließen!
Großartige Idee!
Die gewohnt unvermeidliche Draufgabe „In the Mood“ animierte das begeisterte Publikum dann auch noch zum zweiten Mal zu „Standing Ovations“ für ein perfektes Jubiläumskonzert- Erlebnis, zu dem nicht nur BH Mag. Hannes Kranner und BM Mag. Gerhard Lentschig herzlich gratulierten!
„Heute sehe ich hier nur glückliche Menschen“ – diese Aussage einer Besucherin, die auch die „dritte Halbzeit“, das übliche „Dixie-Feuerwerk“ einiger Musiker (Reini Zeug, Josef Harold, Erhard Huber, Heli Schlosser, Christoph und "Mexx" Führer) im Foyer noch in vollen Zügen genossen hatte, war wohl das schönste Resümee und das „Charakteristikum“ einer äußerst gelungenen Veranstaltung der Musiker der BigBandFormationHorn .
Text: Roland Gatterwe / Alle Bilder: © Rupert Kornell