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Maisernte 2021: Ertrag passt, Preis passt, Landwirte zufrieden

Derzeit ist die Maisernte im vollen Gang und die Landwirte können sich über das Erntejahr 2021 freuen: Der Ertrag passt, der Preis passt.

„Wir hatten bei uns noch selten einen so hohen Mais wie heuer, der war sonst nur im Mostviertel in dieser Größe vorhanden“, so Leopold Weiß von der Bezirksbauernkammer in Horn.

Er bezifferte die Anbauflächen im Bezirk Horn mit 1.693 Hektar für Silomais und mit 1.630 Hektar für Körnermais.

 

Die "Horner Internet Zeitung" hat bei den drei letzten Vorsitzenden des Landwirtschaftsausschusses der Stadtgemeinde Horn nachgefragt, wie die Ernte bei ihnen ausgefallen ist.

GR Robert Lochner, Vorsitzender seit 2020: „Der Ernteertrag war wirklich zufriedenstellend, soweit der Hagel nicht einen Strich durch die Rechnung gemacht hat.“

Der Bio-Landwirt baut auf 6 Hektar nur Körnermais an. Seit er die Viehwirtschaft aufgegeben hat, braucht er logischerweise keine Mais-Silage mehr.

StR a. D. Josef Rieffer, Vorsitzender von 2009–2020: „Ich habe meine Landwirtschaft bereits an meinen Schwiegersohn verpachtet. Er baute heuer auf 15 Hektar Körnermais an und ist mit dem Ergebnis mehr als zufrieden. Wie sollte es anders sein, wenn Ertrag und Preis stimmen.“

StR a. D. Josef Toifl, Vorsitzender von 2000–2009: „Da wir auch 160 Stiere züchten, haben wir auf rund 25 Hektar Silomais angebaut und auf rund 45 Hektar Körnermais.

Den Körnermais liefern wir an die Firma Jungbunzlauer, die zu den weltweit führenden Herstellern von biologisch abbaubaren natürlichen Inhaltsstoffen gehört. Die Ernteerträge waren heuer super, sogar Pflanzen, die vom Hagel getroffen worden sind, konnten sich teilweise erholen.“ 

Der Mais gehört zu den Süßgräsern und kommt ursprünglich aus Mexiko. Er wurde relativ rasch nach der Entdeckung Amerikas nach Europa importiert. Bereits 1503 wird er in Sevilla in Handelsregistern erwähnt. Von Spanien aus trat er seinen „Siegeszug“ auf der ganzen Welt an. Heute liegt er mit 1,1 Milliarden Tonnen Ertrag an der Spitze der Weltgetreideernte – noch vor Weizen und Reis.

Er gehört damit – zumindest in Afrika und Lateinamerika – zu den Grundnahrungsmitteln.

Da er glutenfrei ist, sind seine Produkte für Menschen, die an Zöliakie (= Überempfindlichkeit gegen Klebereiweiß) leiden, verträglich. 

Die einjährige Pflanze selbst ist einhäusig getrenntgeschlechtlich, wird bis zu drei Meter hoch.

An der Spitze befinden sich die männlichen Blütenstände, ... 

...  die weiblichen sind am unteren bis mittleren Bereich der Pflanze zu finden. Die Blütezeit ist in Europa zwischen Juli und September. Die Bestäubung erfolgt durch den Wind – trotzdem ist der Mais eine wichtige Pollenquelle für die Honigbiene.


Verarbeitung

Neben der Verarbeitung in der Lebensmittelindustrie wird die aus Mais gewonnene Stärke als nachwachsender Rohstoff für die Herstellung von bio-basierten Kunststoffen oder etwa für essbares Geschirr oder als kompostierbares Füllmaterial in Verpackungen u. a. eingesetzt.

Laut Wikipedia werden "etwa 15 % der globalen Maisernte als Lebensmittel verwendet. Global werden 63 % des verbrauchten Mais an Nutztiere verfüttert, 11 % werden verarbeitet, 10 % werden andersartig genutzt, 1 % als Saatgut".

 

Namensherkunft „Mais“ und „Kukuruz“

Der Name Mais stammt aus einer Indianersprache und wurde in Europa übernommen.

 In vielen Teilen Österreichs, besonders im Burgenland und in der Steiermark,  wird der Mais auch Kukuruz genannt. Dieser Name stammt aus dem slawischen Sprachraum.

Dass dem wirklich so ist, konnte der Autor dieser Zeilen in einem Restaurant in Cesky Krumlov "live" erleben: Oma und Opa bemühten sich vergeblich, der Kellnerin "auszudeutschen", dass die Pizzen für die vier Enkerl mit viel Mais belegt werden sollten.

Der ältere der beiden polnisch sprechenden Enkelkinder hörte der "Diskussion" eine Weile zu und erklärte dann der tschechischen Kellnerin auf Polnisch: "Wir wollen bitte viel Kukuruz". 

 

Damit war alles geklärt, denn diese Bezeichnung ist - wie bereits  erwähnt - im gesamten slawischen Sprachraum gebräuchlich.

Text und © Bilder: Josef Pfleger