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Maßnahmen zur Bekämpfung von Dämmerungseinbrüchen in Wohnungen und Wohnhäuser (DWE)

Die Landespolizeidirektion hat uns ersucht, den nachfolgenden Artikel in Bezug auf die Prävention von Dämmerungsbrüchen zu veröffentlichen. Dem kommen wir gerne nach:

 

Kriminelle machen sich, beginnend mit der kalten Jahreszeit – im Zeitraum zwischen Oktober und März - die schon früher einbrechende Dunkelheit für Einbruchsdiebstähle in Wohnräume zu Nutze. Dabei finden die meisten Einbrüche im Zeitraum zwischen 16.00 und 21.00 Uhr, bevorzug in Einfamilienhäuser, Reihenhäuser und ebenerdige Wohnungen statt.

Die bisherigen polizeilichen Maßnahmen zur Bekämpfung dieser Kriminalitätsform erbrachten in den zurückliegenden Jahren eine deutliche Reduktion von Dämmerungseinbrüchen in Wohnungen und Wohnhäuser.

Um diese positive Entwicklung fortzusetzen, werden für die kommende "DWE-Saison" eine Reihe von präventiven Maßnahmen im privaten Bereich empfohlen und ein polizeiliches Maßnahmenbündel zur Bekämpfung von Wohnraumdämmerungseinbrüchen umgesetzt.

 

Maßnahmen der Polizei

Ein wesentlicher Teil ist die Prävention – denn der größte Erfolg ist die verhinderte Straftat. Die Öffentlichkeitsarbeit / mediale Verbreitung der Botschaften und Tipps / spielt dabei eine sehr wichtige und wertvolle Rolle.

Neben verstärkter Streifentätigkeit werden sowohl zivile als auch uniformierte Streifen der Bezirkspolizeikommanden und Stadtpolizeikommanden DWE-Schwerpunktaktionen durchführen.

Das Landeskriminalamt NÖ richtet mit Beginn der Dämmerungszeit auch wieder eine temporäre Ermittlungsgruppe für die strukturierte und effiziente Bekämpfung der Wohnraumeinbrüche ein. Diese Ermittlungsgruppe widmet sich im Speziellen der Aufarbeitung von einlangenden Hinweisen, der Übernahme von Amtshandlungen und der Zerschlagung von organisierten DWE-Tätergruppen.

 

Prävention / Tipps

  • Jeder Eigenheim- oder Wohnungsbesitzer kann selbst dazu beitragen, mögliche Einbrecher abzuschrecken. Viele Lichtquellen, Zeitschaltuhr, auch in Verbindung mit akustischen Signalen, können helfen, Einbrüche zu verhindern. Auch aufmerksame Nachbarn, die verdächtige Personen oder Fahrzeuge wahrnehmen und dokumentieren, sind dabei hilfreich. Wer einen Einbrecher auf frischer Tat ertappt, sollte umgehend die Polizei verständigen – keinesfalls sich dem Einbrecher in den Weg stellen und das eigene Leben riskieren!
  • Viel Licht sowohl im Innen- als auch im Außenbereich. Beim Verlassen des Hauses oder der Wohnung in einem Zimmer das Licht eingeschaltet lassen. Bei längerer Abwesenheit Zeitschaltuhren verwenden und unterschiedliche Einschaltzeiten für die Abendstunden programmieren. Im Außenbereich Bewegungsmelder und starke Beleuchtung anbringen, damit das Licht anzeigt, wenn sich jemand dem Haus nähert.
  • Bei längerer Abwesenheit einen Nachbarn ersuchen, die Post aus dem Briefkasten zu nehmen, um das Haus oder die Wohnung bewohnt erscheinen zu lassen. Aus demselben Grund im Winter Schnee räumen oder räumen lassen.
  • Keine Leitern, Kisten oder andere Dinge, die dem Täter als Einstiegs- bzw. Einbruchshilfe können, im Garten liegen lassen. Außensteckdosen ab- oder wegschalten.
  • Lüften nur wenn man zu Hause ist, denn gekippte Fenster oder Terrassentüren sind ganz leicht zu überwinden. Achtung – Versicherungen zahlen nicht, da kein Einbruch, sondern eventuell nur ein Diebstahl vorliegt.
  • Terrassentüren mittels Rollbalken oder Außenjalousien sichern. Alarmanlage und Videoüberwachungsanlage installieren. Nur hochwertige Schlösser und Schließzylinder einbauen lassen.
  • Vor der Anschaffung von mechanischen oder elektronischen Sicherungseinrichtungen die kostenlose und objektive Beratung durch die Kriminalpolizeiliche Beratung in Anspruch nehmen.
  • Besonders wertvoll bei der Bekämpfung der Einbruchskriminalität ist eine gute Nachbarschaft, wenn in der Siedlung eingebrochen wurde und man sich untereinander verständigen kann, ob jemand was gesehen hat, oder vielleicht mit Hinweisen aus der eigenen Videoüberwachungsanlage weiterhelfen kann.
  • Nicht zögern, bei verdächtigen Wahrnehmungen sofort die Polizei zu verständigen. Die Meldung einer verdächtigen Wahrnehmung bei der Polizei verursacht dem Anzeiger KEINE Kosten.
  • Auch verdächtige Wahrnehmungen im Bereich von öffentlichen Verkehrsmitteln (Bahnhöfe, Bahnlinien) melden, da diese von den Tätern bevorzugt als Transportmittel zu den Tatorten verwendet werden.
  • Eigentumsverzeichnis für Wertgegenstände anlegen. Vorwiegend werden Bargeld, Münzen, Schmuck, Uhren, Digitalkameras, Laptops und Handys gestohlen. Das Verzeichnis hilft im Falle eines Diebstahls bei der Fahndung und bei der Zuordnung von sichergestellten Gegenständen.

Beachten Sie auch mögliche Förderungsangebote des Landes Niederösterreich und Ihrer Wohnsitzgemeinde bei Investitionen zur Absicherung ihres Eigenheimes.

 

Text und © Bild: LPD NÖ