· 

Wegerich: Viel Vitamin A, schmerzlindernd, blutstillend

Der Breitwegerich  (Plantago major) ist hart im Nehmen: Draufsteigen oder mit dem Traktor drüberfahren scheint ihm nichts auszumachen - nicht umsonst kann man seinen aus dem Althochdeutschen stammenden Namen als "Wegkönig" übersetzen. Er gehört zu den "trittfesten" Pflanzen und zeigt damit an, dass dort, wo er wächst, häufig auch gegangen wird.

Wie sein Verwandter, der Spitzwegerich, ist er ein echter Europäer, der sich mittlerweile weltweit ausgebreitet hat.

In der Volksheilkunde werden sowohl die Blätter des Breitwegerichs als auch die des Spitzwegerichs als Brei auf Wunden aufgetragen, weil sie entzündungshemmend und blutstillend wirken. Der Saft des Breitwegerichs wurde seit jeher bei Magen- und Darmproblemen (Geschwüre, Entzündungen), Durchfall, Reizdarm sowie bei Harnwegsblutungen angewendet.

100 g seiner Blätter enthalten übrigens so viel Vitamin A wie eine große Karotte.

 

Wie widerstandsfähig der Breitwegerich ist, zeigt dieses Bild: Ritzen im Asphalt reichen ihm völlig zum Keimen und Wachsen.

 

Der Sitzwegerich (Plantago lanceolatahat sich als Lebensräume nicht nur die Wegränder ausgesucht, sondern er liebt auch Wiesen, Grünflächen in den Gärten und Äcker.

In Notzeiten wurden seine Blätter gerne als Ersatz für Blattgemüse verwendet.

Speziell bei Insektenstichen und "Verbrennungen" mit Brennnesseln wirken seine - zerriebenen - Blätter schmerzlindernd und kühlend. Sein Saft wirkt hustenlösend, er wird auch bei Entzündungen in der Mundhöhle angewendet, weil er antibakteriell und entzündungshemmend wirkt.

Und noch eine Besonderheit: Seine Wurzeln reichen bis zu 80 cm in den Boden. 

 

Nicht nur an den Blättern lassen sich die beiden "Wegeriche" leicht unterscheiden: Der Spitzwegerich hat kurze, zwittrige Blüten, ...

 

... die ährenartigen Blüten des Breitwegerich sind dagegen wesentlich länger.


Verbreitet werden die klebrigen Samen hauptsächlich - wie könnte es anders sein - durch Tierpfoten, Schuhe oder Räder, an denen sie haften bleiben. Im Bild ein verblühter Breitwegerich, eine Frucht enthält so um die 30 Samen.

 

Text und © Bilder: Josef Pfleger