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Altbürgermeister OSR Karl Rauscher verstorben

"Ein wahrer Ehrenbürger ist von uns gegangen. Ehrenhaft war nicht nur sein Arbeitseinsatz für die Stadt, sondern auch der Umgang mit den Bürgerinnen und Bürgern und sämtlichen Institutionen und Vereinen", heißt der Einleitungssatz des Nachrufs des Stadtgemeinde Horn.

 

Am 11. April 1984 wählte der Gemeinderat aus seiner Mitte den damaligen Hauptschuldirektor Karl Rauscher zum Bürgermeister der Stadtgemeinde Horn. Sowohl nach den Gemeinderatswahlen 1985 als auch nach der Gemeinderatswahl 1990 und 1995 hat ihn der Gemeinderat zum Bürgermeister wiedergewählt.

 

Entwicklung der Stadtgemeinde

Untrennbar ist die Entwicklung der Stadtgemeinde Horn in den Jahren 1984 bis 1999 mit der Person Karl Rauscher als Bürgermeister verbunden. Ab 1984 wurde in der Infrastruktur der Stadtgemeinde Horn ein umfassendes Ausbauprogramm im Bereich der Wasserversorgung und Wasserentsorgung umgesetzt, eine neue Kläranlage für 40.000 Einwohnergleichwerte wurde errichtet und ebenso die Wasserversorgungsanlage dem letzten Stand der Technik angepasst.

Auch im Bereich der Abfallbeseitigung konnte das Konzept des Gemeindeabfallwirtschaftsverbandes Horn umgesetzt und für die Mülldeponie ein Sanierungsplan realisiert werden. Daneben wurde in enger Zusammenarbeit mit der EVN AG die Erdgasversorgung ab dem Jahr 1986 in Angriff genommen. Hauptplatz, Kirchenplatz, Wiener und Prager Straße wurden neu gestaltet und auch Rathausplatz, Florianigasse und Thurnhofgasse umgebaut. Die Gestaltungsmaßnahmen fanden immer wieder auch entsprechende Würdigung im Rahmen der Aktion „Blühendes Niederösterreich“.

Bei all diesen Maßnahmen war der Blick Bürgermeister Rauschers auch darauf gerichtet, im Gleichklang mit der Entwicklung in der Stadt die Katastralgemeinden gleichwertig in die Infrastruktur einzubinden. So hat er sich für die Dorferneuerung und einzelne Projekte eingesetzt.

Im Bereich des Gesundheitswesens war Bürgermeister a.D. Karl Rauscher sofort nach seinem Amtsantritt gefordert, in die Planungen für das Krankenhaus einzutreten und konnte nach verschiedenen Umplanungen im Jahr 1993 der Neubau der a.ö. Krankenanstalt der Stadtgemeinde Horn als damals größtes Bauprojekt in Horn in Betrieb genommen werden. Daneben wurden aber auch immer wieder die anderen Einrichtungen, die Schulen und Kindergärten adaptiert, umgebaut, erweitert, Spiel- und Sportplätze und das Freibad wurden weiter ausgebaut, die Gemeindewohnungen saniert und im Rahmen des Sonderwohnbauprogrammes 56 Wohnungen errichtet.

 

Großer persönlicher Einsatz für die kulturellen Projekte

Aufbauend auf eine gedeihliche Förderung der vielfältigen Tätigkeiten der mehr als 100 Vereine in Horn war es sein stetes Bestreben – aus seinem großen Interesse und der Liebe zur Kunst verständlich – mit großem persönlichen Einsatz für die kulturellen Vorhaben im Großen aber auch bei der Ermöglichung von Einzelveranstaltungen und Einzelprojekten einzutreten. So konnte nach dem Ankauf des katholischen Vereinshauses dieses in ein modernes Veranstaltungszentrum umgebaut, die Einbindung von Horn in den Kulturpark Kamptal durch die Errichtung eines Eingangstores und die Festigung des Standortes Horn im Rahmen des Kammermusikfestivals Allegro vivo erreicht werden. Die Entwicklung der Musikschule und auch der Volkshochschule zu qualitätsvollen außerschulischen Bildungseinrichtungen war ihm ebenso ein Anliegen wie die Schaffung der räumlichen Voraussetzungen für all diese Einrichtungen.

 

Als Obmann des Hauptschul- und Sonderschulgemeinde-, des Standesamts- und Staatsbürgerschaftsverbandes, des Gemeindeverbandes Horn für Wasserversorgung bzw. für Abwasserbeseitigung sowie des Gemeindeverbandes der Musikschule Horn war er auch mit den über den Aufgabenbereich der Stadtgemeinde Horn hinausgehenden Agenden befasst und somit an regionalen Aufgabenstellungen unmittelbar beteiligt. Dies galt auch für den Tourismusverband Kulturpark Kamptal, für die Funktion des Aufsichtsrates der Sparkasse Horn sowie die Tätigkeit als Kurator in der Stiftung Bürgerspital zu Horn. All dieser umfangreiche Arbeitseinsatz war nur möglich, weil seine Familie verständnisvoll und unterstützend war.

 

Als zuständiger Referent für das Feuerwehrwesen war er nach der Errichtung des Feuerwehrhauses in der Raabser Straße stets um die Ausstattung der Freiwilligen Feuerwehren nach den Richtlinien und den Erfordernissen entsprechend bemüht.

 

Nach den großen Umbauarbeiten im Rathaus konnte auch ein viel diskutiertes und eingehend durchgearbeitetes Projekt umgesetzt werden. Durch den Einbau moderner Kommunikations- und EDV-Technik wurden zeitgemäße Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiter geschaffen und für die Bevölkerung der Zugang zur Verwaltung als Servicestelle und modernes Dienstleistungszentrum vereinfacht.

Die erfolgreiche Arbeit für Horn war nur möglich, weil es eine besondere Beziehungsebene im Gemeinderat, in der Verwaltung und mit den Mitarbeitern sowie allen Behörden gab.

 

Ehrungen und Ehrenbürgerschaft

Für sein politisches Schaffen und für sein Eintreten für die Bevölkerung, die Bildung, die Wirtschaft, die Kultur und insbesondere für das Gesundheitswesen erhielt Karl Rauscher zahlreiche Ehrungen und mit der Ernennung zum „Ehrenbürger“ auch die höchste Auszeichnung der Stadtgemeinde Horn. Seine Verdienste bleiben unvergessen und sein Name bleibt mit Horn immer verbunden.

 

Reischütz / JKP, Bild: Archiv, zVg/Rauscher

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Trauerparte der Stadtgemeinde Horn für Altbürgermeister OSR Karl Rauscher
Rauscher Trauerparte Altbürgermeister.pd
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