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Monster-Wespennest in altem Kasten

Dieses Monster-Wespennest entdeckte eine Hornerin beim "Frühjahrsputz" eines selten benutzten Balkons, in den auch Stau-Regale mit Türen verbaut sind. Das Nest hatte ein Läge von 50 cm, war 46cm breit und 23 cm hoch - also genau dem Kastenfach entsprechend. Die dort verstauten Utensilien - inkl. Schrauben - wurden von den Insekten gleich mitverbaut.

Das Wespennest-Material, das hier wie Beton ausschaut, ist in Wirklichkeit eine papierartige Masse, die die Westen durch Kauen von Holzfasern erzeugen. Es fühlt sich tatsächlich wie ganz feines, zerbrechliches Papier an.

Die Wabenetagen, die hier zu sehen sind, liegen immer waagrecht im Bau und sind nach unten offen.

Hier, bei diesen aufgestellten Wabenetagen, sieht man, wie exakt auch die Wespen ihre sechseckigen Brutzellen bauen.

Die Wabenetagen sind übrigens durch ganz spezielle "Abstandhalter" verbunden, die man im oberen (aufgebrochenen) Teil des Bildes genau sehen kann.

Die Gefahr, dass ein solcher Monsterbau im nächsten Jahr wieder besiedelt wird, ist nicht gegeben: Die Altkönigin stirbt im Herbst und ihr Wespenstaat löst sich auf. Auch die Arbeiterinnen sterben beim ersten Kälteeinbruch.

Die Jungköniginnen suchen sich ein gegen Kälte geschütztes Versteck (unter Moos, in morschem Holz, unter Rinden) und fallen den Winter über in Kältestarre. Im Frühjahr gründen sie dann einen neuen Staat - das beginnt mit dem Bau eines neuen Nestes.

 

Text und © Bilder: Josef Pfleger