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Vogelfutter in der Natur: Die Berberitze (Sauerdorn)

Auch jetzt im Hochwinter leuchten rote Beeren von Sträuchern der Berberitze (Berberis vulgaris) und bilden einen dekorativen Farbtupfer in der Natur. Aber das ist nicht alles: Sie sind - genauso wie die Sonnenblumen am Titelbild - ein willkommenes Futter für Vögel und mit ihren Dornen auch ein geschützter Rückzugsort für unsere gefiederten Freunde.

Die Beeren der Berberitze (Sauerdorn) bleiben bis tief in den Winter an den Sträuchern. Bild: © Josef Pfleger
Die Beeren der Berberitze (Sauerdorn) bleiben bis tief in den Winter an den Sträuchern. Bild: © Josef Pfleger

Die gemeine Berberitze, landläufig auch wegen seiner säuerlich schmeckenden Früchte auch „Sauerdorn“ genannt, kommt weltweit in rund 500 verschiedenen Variationen vor und gehört damit weltweit zu den artenreichsten Gehölzen. Der zweite Namensteil „Dorn“ kommt wohl von ihren vielen dreiteiligen Dornen, die bis zu 2 cm lang werden.

 

Blüten, Beeren und Blätter

Die gelben Zwitter-Blüten, 6 bis 12 an der Zahl, hängen in ca. 5cm langen Trauben von den Ästen. Bienen und Insekten werden durch den unverwechselbaren Duft zwecks Bestäubung angelockt. Selbst Hornissen können diesem nicht widerstehen.  Sobald sich ein Insekt auf die Blüte setzt, bewegen sich die Staubblätter zum Griffel und der klebrige Pollen bleibt an den Insekten hängen. 

 Der Strauch trägt von August bis spät in den Winter hinein längliche rote Beeren, die durch Vögel und andere Tiere aufgenommen werden und auf diese Weise ihren Samen verbreiten.

Die Blätter sind sommergrün, länglich-elliptisch, 2 bis 4 cm lang, wimprig und gesägt.

Eine typische Traube von Berberitzen-Beeren hängt hier an einem Ast, auch die gezähnten, sommergrünen Laubblättern sind schön zu erkennen. Bild: © Josef Pfleger
Eine typische Traube von Berberitzen-Beeren hängt hier an einem Ast, auch die gezähnten, sommergrünen Laubblättern sind schön zu erkennen. Bild: © Josef Pfleger

Nur die Beeren ungiftig

Alle Teile der Pflanze – bis auf die Beeren – sind mehr oder weniger giftig. Sie enthalten das Alkaloid Berberin, das in der Volksheilkunde als Medizin verwendet wird.

Die Früchte der Berberitze sind sehr vitaminreich und schmecken säuerlich. Traditionell werden sie in Europa zur Marmeladenherstellung genutzt. Getrocknet werden sie wie Rosinen z. B. in Müsli gegessen.

 

Besonderheiten

Die Berberitze ist der Zwischenwirt des Getreiderostpilzes und wird daher von Ackerrainen entfernt.

 

Die Pflanze ist auch in der Lage, wenn einer der meist zwei Samen von der Sanddorn-Bohrfliege befallen wird, diesen abzutöten und die Bohrfliege an ihrer Entwicklung zu behindern. Damit wird der zweite Same vom Auffressen geschützt.

 

Josef Pfleger