Neues Heft „Das Waldviertel“

Was zeichnet einen guten Beamten aus? Georg Buchbauer beschreibt das Berufsbild und das Selbstverständnis eines grundherrschaftlichen Beamten im 18. Jahrhundert. Ausgehend von Gföhler Amtsberichten des Jahres 1713 zeigt er, dass das Prädikat „gut“ nur selten verliehen wurde. Der Beamte fungierte als Bindeglied zwischen den Grundherren und den Untertanen. Von den Untertanen wurde er nicht selten als verlängerter Arm der Obrigkeit angefeindet, aber auch die Grundherren begegneten ihm mit Misstrauen.

 

Reinhard Preißl stellt sich die Frage nach welchem Siegfried der Ort Seyfrieds benannt ist? Das Dorf der Stadtgemeinde Heidenreichstein bildete bis 1975 mit Haslau die Gemeinde Seyfrieds. Der Ortsname Seyfrieds kann sich auf einen Gründer mit Namen Siegfried beziehen, was den Ausgangspunkt für die weiteren Recherchen von Reinhard Preißl darstellt.

 

Gerade in diesen Zeiten werden die Themen Arbeit und Einkommen kritisch hinterfragt und auch unter dem Aspekt des Grundeinkommens diskutiert. Karl A. Immervoll beschreibt Wege, wie „Sinnvoll tätig Sein“ gelingen kann und spricht sich für ein Überdenken der Erwerbsarbeitsgesellschaft aus. Jeder Mensch ist wertvoll, seine Fähigkeiten sind gefragt und er kann sie in die Gesellschaft einbringen. Was wir ihm dafür als Gesellschaft zurückgeben können: ein Einkommen. Immervoll plädiert daher, in Richtung Grundeinkommen weiterzudenken, da es eine lebensfreundliche Gestaltung des Daseins für sich und die Gemeinschaft ermöglichen könnte.

 

In der Heiligen Schrift wird die heilige Anna nicht erwähnt. Im Protoevangelium des Jakobus werden Anna und Joachim als Eltern der Gottesmutter Maria vorgestellt. Anna wird als tüchtige Frau voller Gottesliebe geschildert und sie gilt als Beschützerin der Eheleute, Frauen, Schwangeren und Gebärenden. Herbert Neidhart widmet sich daher der Darstellungen der heiligen Anna in der Pfarre Pöggstall – die älteste Darstellung ist übrigens ein „Anna-Selbdritt-Gnadenbild“ um das Jahr 1370 mit Anna, Maria und Jesus.

 

Bruno und Ute Maldoner gratulieren dem Architekten Wilhelm Schmid zur Vollendung des 85. Lebensjahres. Schmid war Lehrer an der HTL Krems, an der er als Vorstand der Hochbauabteilung wirkte. In dieser Zeit organisierte er etwa den Bau eines Kommunikationszentrums für die Opfer des schweren Erdbebens von 1988 in Armenien.

 

Fritz F. Steininger gedenkt dem „Uhrendoktor“ Ferdinand Stangler der am 23. Mai 2020 kurz nach seinem 92. Geburtstag verstarb. Im Krahuletz-Museum sanierte er die Uhrensammlung und legte immer wieder selbst Hand an „seiner“ Uhrensammlung an.

 

Das neue österreichisch-tschechische Geschichtsbuch stellt Thomas Winkelbauer vor, das von der Ständigen Konferenz österreichischer und tschechischer Historiker initiiert wurde. Die Beiträge geben Ereignisse wieder, die diesseits und jenseits der Grenze gleichermaßen ihre Wirkung entfacht haben.

Waldviertler Kulturberichte ergänzen das 120 Seiten starke Heft (3/2020).

 

Ein Heft der Zeitschrift „Das Waldviertel“ kostet 8 Euro. Ein Bezug ist über die Website www.daswaldviertel.at bzw. office@daswaldviertel.at möglich.

 

Agnes Wagner / JKP