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Freund Josefs Hoffnung auf das 5G-Netz

„Keine Konkurrenz ist wirklich nicht gut“, meinte mein Freund Josef, seines Zeichens Oberlehrer von Beruf, als wir uns kürzlich auf ein Plauderstündchen trafen. „Du kennst mich ja“, fuhr er fort, „mir ist jede Internetleitung zu langsam. Daher erkundigte ich mich im Horner  ,Glasfaserbüro ‘ in der Innenstadt, wann denn eine Leitung in Richtung meiner Gasse gelegt werden wird.“

 

„Und, wann ist es so weit?“, wollte ich sofort wissen, weil ich ja wirklich auf diesem Gebiet selbst ziemlich bald ungeduldig werde.

 

„Nun“, begann mein Freund erstaunlich ruhig zu schildern, „der zuständige Mann - zumindest wurde er vom zweiten recht freundlichen Anwesenden so bezeichnet - saß gemütlich auf dem Kundensessel und erklärte mir von dort aus, dass das niemand wisse. Selbst seine Chefs nicht. Auf meine darauffolgende Frage, wann denn eine Antwort möglich sei, zuckte er nur mit den Schultern.“

 

„Und da bist du nicht ausgezuckt? Wirst du alt?“, provozierte ich meinen Freund verbal.

 

„Das wäre bei so viel Wurstigkeit ohnehin sinnlos gewesen. Ich hab mir nur höflich zu sagen getraut, dass Konkurrenzlosigkeit offensichtlich nicht wirklich gut ist. Meine zusätzlich klar ausgesprochene Hoffnung auf das  5G-Netz, damit man sich die Kabel schenken kann, war dann nicht mehr ganz so freundlich.“

 

 

Damit beendete mein Freund das Thema abrupt.

 

JKP