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Nikolaus und Krampus - woher sie kommen

Bild: © Josef Pfleger
Bild: © Josef Pfleger

Der heilige Nikolaus war Bischof von Myra und lebte so um das Jahr 300 n. Chr. Von seinem Wirken sind viele Legenden überliefert. Diese führten dazu, dass er zu einem der wichtigsten Heiligen sowohl in der Ostkirche als auch der Kirche von Rom wurde.

Die bekannteste Legende ist wohl seine "Mitgiftspende". Diese bewahrte drei Mädchen vor der Prostitution: Nikolaus warf in drei Nächten drei Goldklumpen durch das Fenster in das Zimmers der jungen Damen, die daraufhin standesgemäß heiraten konnten. Daher wird er auch oft mit drei Goldkugeln darstellt.

Weitere bekannte Legenden:  "Stillung des Seesturms", das "Kornwunder" oder die "Heimführung eines verschleppten Kindes" oder die "Auferweckung der getöteten Scholaren".

 

Bild: Adobe Stock
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Im Mittelalter fungierte Nikolaus als Christkind: Da wurden die Geschenke am 6. Dezember vom ihm an die Kinder übergeben.

Und hier kommt auch der Krampus erstmals ins Spiel: Damals wurde in - manchmal auch recht derben - "Christspielen" die Geburtsgeschichte öffentlich inszeniert. Diese Spiele waren mancherorts auch mit Perchtenläufen verbunden.

 

Bild: © Martin Pfleger
Bild: © Martin Pfleger

Damit dürfte sich der Krampus schön langsam als "böser" Begleiter des "guten" hl. Nikolaus etabliert haben. 
Für Kinder – viele der älteren Generation werden sich noch aus persönlichem Erleben daran erinnern – war der Besuch der beiden oft der reinste Horror. Schon im Vorfeld wurde von Eltern, miterziehenden Tanten, Verwandten und älteren Geschwistern gedroht: "Wenn du nicht brav bist, haut dir der Krampus mit der Rute den Hintern aus!"

Drohgebärden als Erziehungsmittel waren vor einigen Jahrzehnten noch gang und gäbe, manchmal sind sie es heute noch ....

 

Auch Theodor Storm (1817–1888) beschreibt in seinem Gedicht Knecht Ruprecht  (= Gehilfe des hl. Nikolaus im nord- und mitteldeutschen Sprachraum) das Beschenken und Bestrafen von Kindern in der Weihnachtszeit:

 

Von draußen, vom Walde komm ich her;
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Überall auf den Tannenspitzen
sah ich goldene Lichtlein blitzen,
und droben aus dem Himmelstor
sah mit großen Augen das Christkind hervor.
Und wie ich strolch' durch des finstern Tann,
da rief's mich mit heller Stimme an:
"Knecht Ruprecht", rief es, "alter Gesell´,
heb deine Beine und spute dich schnell!

 

Die Kerzen fangen zu brennen an,
das Himmelstor ist aufgetan,
Alt und Jung sollen nun
von der Jagd des Lebens einmal ruhn,
und morgen flieg ich hinab zur Erden;
denn es soll wieder Weihnachten werden!"
Ich sprach: "Oh lieber Herre Christ,
meine Reise fast zu Ende ist;
ich soll nur noch in diese Stadt,
wo's eitel gute Kinder hat."
"Hast denn das Säcklein auch bei dir?
Ich sprach: "Das Säcklein, das ist hier;
denn Äpfel, Nuss und Mandelkern
essen fromme Kinder gern."
"Hast denn die Rute auch bei dir?"
Ich sprach: "Die Rute, die ist hier;
doch für die Kinder nur, die schlechten,
die trifft sie auf den Teil den rechten!"
Christkindlein sprach: "So ist es recht;
so geh mit Gott, mein treuer Knecht!"
Von draußen, vom Walde komm ich her;
ich muss euch sagen, es weihnachtet sehr!
Nun sprecht, wie ich's hier innen find!
sind's gute Kind, sind's böse Kind?

 

Heute hat der Krampus praktisch ausgedient - es gibt meist nur noch den guten, schenkenden Nikolaus im ursprünglichen Sinn. 

Kein Fehler, oder?