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Drei Jahre Horner Gesundheitsplatz: Großartige Entwicklung, fehlende Anbindung

Die Bilanz des "Gesundheitsplatzes Horn" kann sich nach den ersten drei Jahren sehen lassen: Es sind 22 Betriebe unter einem Dach, darunter neun ärztliche Ordinationen, 10 Therapie- und Gesundheitsangebote sowie drei Servicepartner (Österreichische Gesundheitskasse, Hilfswerk und Feelgood Café & Yoga).

"Rund 90 Prozent der Fläche sind vergeben. Offen sind nur noch zwei große und zwei kleine Ordinationen", so der Radiologe Martin Breitenseher, der mit dem "Gesundheitsplatz" das wohl größte privat finanzierte Ärzte- und Gesundheitszentrum im Land auf die Beine gestellt hat.

 

Alle Bilder: © Josef Pfleger
Alle Bilder: © Josef Pfleger

"Es sind die kurzen Wege, die unsere Patienten und Besucher so sehr schätzen", so Breitenseher, der bis zu seiner Pensionierung Ärztlicher Leiter des Landesklinikums Horn war. "Wo man früher mehrere Praxen bzw. Dienststellen anfahren musste, hat man jetzt alles unter einem Dach." 

Rund 1.000 Patienten bzw. Besucher der ÖGK oder der anderen Einrichtungen wie etwa der Physiotherapien frequentieren derzeit täglich den "Gesundheitsplatz", 300 davon kommen allein in die Röntgenordination und das MR-CT-Diagnosezentrum. Und was sich noch ganz von alleine entwickelt hat, ist eine Art "Laufkundschaft": Wenn die Leute schon einmal im Haus sind, dann besuchen sie gleich auch einen anderen Arzt oder eine Gesundheitseinrichtung - so auch beim Hörcafe, das heute mehr solche Kunden hat als zu der Zeit, als man die Praxis noch mitten in der Stadt hatte.

 

Alle Bilder: © Josef Pfleger
Alle Bilder: © Josef Pfleger

 Dr. Martin Breitenseher ist mit der Entwicklung seines "Gesundheitsplatzes" in der Hopfengartenstraße absolut zufrieden.

 

Was Breitenseher noch betont, ist die bestens funktionierende Vernetzung der Praxen im Haus: "Die tägliche Zusammenarbeit zwischen den Professionen erleichtert Diagnosen, spart Zeit – und stärkt das Miteinander. Auch auf diesem Gebiet sind die kurzen Wege ein Segen."

 

Großer Wunsch: Bessere Anbindung ans Verkehrsnetz und Brücke zum Klinikum

Wünsche hat Martin Breitenseher vor allem noch für seine 1.000 Patienten pro Tag: Eine bessere verkehrstechnische Anbindung des "Gesundheitsplatzes" an den öffentlichen Verkehr sowie einen barrierefreien Ahornweg inklusive einer Fußgänger- und Fahrradbrücke zum Klinikum.

 

 Dass das Herrichten der Hopfengartenstraße inkl. Bushaltestelle vor dem "Gesundheitsplatz" nicht von heute auf morgen geht, weiß Breitenseher. Möglich wäre die Haltestelle seiner Meinung nach bereits jetzt ...

 

"Brückerl" zum Klinikum

Eine Brücke für Fußgänger und Fahrradfahrer über den Altbach zum Klinikum wurde seinerzeit von Bgm. Jürgen Maier ziemlich fix in Aussicht gestellt, ist aber momentan nicht auf der Agenda der Gemeinde bzw. des Landes NÖ. 

"Da hapert es momentan an mehreren Faktoren", so Verkehrsstadtrat Manfred Daniel. "Die Vorarbeiten wie die Planung und ein wasserrechtliches Gutachten wurden seitens der Gemeinde bereits fertiggestellt. Der Grund ist öffentliches Gut. Hier muss die Entscheidung getroffen werden, wer die Brücke baut und somit die Kosten sowie auch die laufenden Kosten wie Wartung und Schneeräumung übernimmt. Wenn das geregelt ist, kann der Errichter um die wasserrechtliche Bewilligung ansuchen. Wenn der Bescheid dann da ist, kann gebaut werden.

Durch die finanziell angespannte Lage der Stadtgemeinde Horn können die Kosten für die Errichtung derzeit nicht aufgestellt werden.

Dem Projekt allgemein stehe ich aber sehr positiv gegenüber, da es doch eine große Bereicherung für die Horner Radfahrer und Fußgänger wäre."

  

 So sieht die "Wunschbrücke", von der keiner weiß, wer sie "gebaut" hat,  derzeit aus: Für Kinder, Jugendliche und Nachwuchskicker stellen die Pfosten und die Steilheit der Uferböschung nachweislich kein Problem dar, weil sie von diesen bestens frequentiert wird. Und ob man es glaubt oder auch nicht: Selbst mit Kinderwagen wird sie benutzt!

 

Bleibt noch der Ahornweg, der von der Hamerling-Straße bzw. vom Altersheim als Fußweg direkt zum "Gesundheitsplatz" führt: Dieser ist derzeit bei Regen von beiden Seiten richtig "gatschig" und keineswegs behindertengerecht. An ein Befahren mit Rollator oder Rollstuhl ist da nicht zu denken. Auch von der Bushaltestelle beim Vereinshaus wird der Fußmarsch beschwerlich und sorgt für schmutziges Schuhwerk.

Von der anderen Seite könnten bei einem richtigen Belag die Patienten aus dem Altersheim mit dem Rollstuhl zu den Ordinationen gefahren werden, man würde sich die Taxifahrt ersparen.

"Es muss ja nicht gleich Asphalt sein, es reicht ja ein fester Untergrund", so Prokuristin Andrea Breitenseher. 

 


JKP