Das Horner Museum birgt viele ganz besondere Exponate, hinter denen sich einzigartige Geschichten verbergen, die sie interessant machen. Wir haben daher den ehemaligen Kustos Wolfgang Andraschek gebeten, uns einige dieser "Geheimnisse" zu verraten - was er gerne machte. Wöchentlich werden wir nun eines dieser Ausstellungsstücke vor den Vorhang holen.
Teil 7: Der "Horner Hund"

1966 wurde bei Abraumarbeiten der Ziegelei Thalhammer eine Siedlungsgrube angefahren und dabei eine Fibel (Gewandspange) aus Bronze gefunden. Diese erhielt sofort den internen Spitznamen "Horner Hund" - weil sie unwissenschaftlich gesehen tatsächlich einem Hund ähnelt.
Wissenschaftlich lautet die Beschreibung schon ein bisschen anders: "Der Bügel der Fibel ist als abstraktes Tier mit geradem, langgestrecktem Körper und aufrechtem Hals gestaltet. Der Kopf zeigt ein entenschnabelförmiges Maul. Am Kopfende befindet sich anstatt der Augen eine Durchlochung. Die Hinterbeine laufen in einer Doppelspirale aus. Die Nadel selbst ist nicht mehr vorhanden.
Ähnliche Tierfibeln, die Hunde oder Pferde darstellen könnten, gibt es aus dem Gräberfeld Hallstatt und aus Este (Norditalien). Es ist vorstellbar, dass diese Tierfibel durch Handelsbeziehungen(eventuell Salzhandel aus Hallstatt) nach Horn gelangte. Die Homer Fibel wird in die erste Hälfte des 7. Jahrhunderts vor Chr. datiert."
Trotz des "entenschnabelförmigen Mauls": Hund bleibt Hund - oder?
Wenn Sie den "Horner Hund" persönlich kennenlernen wollen, hat das Horner Museum für Sie noch bis 15. November 2025 von Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 16:00 Uhr geöffnet.
Montag ist Ruhetag.