Das Horner Museum birgt viele ganz besondere Exponate, hinter denen sich einzigartige Geschichten verbergen, die sie interessant machen. Wir haben daher den ehemaligen Kustos Wolfgang Andraschek gebeten, uns einige dieser "Geheimnisse" zu verraten - was er gerne machte. Wöchentlich werden wir nun eines dieser Ausstellungsstücke vor den Vorhang holen.
Teil 6: Conchita Wurst holte die hl. Kümmernis aus der Versenkung

Wolfang Andraschek mit der Statue der hl. Kümmernis (Wilgefortis)
Rasch reagierte der ehemalige Museumsdirektor Toni Kurz auf den Song-Contest-Auftritt von Conchita Wurst: Er holte die Statue der bärtigen "hl. Kümmernis" aus dem Archiv und widmete ihr eine Sonderausstellung.
Eine richtige Heilige ist die "hl. Kümmernis" nicht, obwohl sie es in 1583/86 ins Martyrologium Romanum geschafft hatte (inzwischen wurde sie wieder gelöscht).
Wilgefortis, wie die Dame korrekterweise hieß, war zum Christentum übergetreten, was ihrem heidnischen Vater, einem König, überhaupt nicht gefiel. Als dieser sie gegen ihren Willen verheiraten wollte, betete sie inständig darum, verunstaltet zu werden, um dieser Ehe zu entgehen. Ihre Bitten wurde erhört, ihr wuchs ein kräftiger Bart.
Ihr Vater war darüber so erzürnt, dass er sie gleich Jesus ans Kreuz nageln ließ.
Wenn sie diese Dame (= Horner Conchita) mit Bart selbst bewundern wollen, hat das Horner Museum für Sie noch bis 15. November 2025 von Dienstag bis Sonntag von 10:00 bis 16:00 Uhr geöffnet.
Montag ist Ruhetag.