Im Rahmen des Gedenkjahres „Erinnern für die Zukunft in Niederösterreich“ fand in Kooperation mit dem BhW Rosenburg-Mold eine bewegende Gedenkveranstaltung im Museum Horn statt, die sich mit einer entscheidenden Epoche der österreichischen Geschichte befasste. Im Mittelpunkt standen die Jahre 1945 bis 1955 im Bezirk Horn, eine Zeit des Umbruchs, des Leids, aber auch des Neubeginns.
Ein besonderer Moment der Veranstaltung war das persönliche Gedenken an Isidor Wozniczak, einen Widerstandskämpfer, der am 2. Mai 1945 im Mödringer Graben bei Horn ermordet wurde. Sein Enkel, Anton Mück, Direktor des Museum Horn, erinnerte an das Leben und Wirken seines Großvaters. Wozniczak, ein überzeugter Sozialdemokrat und Bezirksfürsorgerat, kämpfte für ein demokratisches Österreich, frei von der Ideologie der Nationalsozialisten. Mücks bewegende Worte erinnerten an den Mut und die Opferbereitschaft der Menschen, die sich gegen das NS-Regime stellten. Das Gedenken an Wozniczak unterstrich die Bedeutung, die Vergangenheit zu ehren und aus ihr zu lernen, um eine bessere Zukunft zu gestalten. Der Vortrag von Niklas Perzi, einem Zeithistoriker des Instituts für Geschichte des ländlichen Raums St. Pölten, beleuchtete eindrücklich die Nachkriegsjahre
Perzi zeichnete ein Bild des Überlebenswillens, der persönlichen und wirtschaftlichen Nöte, aber auch des Aufbruchs. Die Menschen in Horn mussten nicht nur mit den unmittelbaren Folgen des Krieges kämpfen, sondern auch die Weichen für eine neue politische und wirtschaftliche Ordnung stellen. Der Vortrag verdeutlichte, wie die Region versuchte, sich neu zu erfinden und Perspektiven für die Zukunft zu schaffen.
Die Veranstaltung des BhW Rosenburg-Mold unter der Federführung von Margit Pichler war ein wichtiger Beitrag zur Erinnerungskultur in Niederösterreich. Sie verdeutlichte, wie wichtig es ist, die Geschichte zu verstehen, um die Gegenwart zu bewältigen und die Zukunft zu gestalten.
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Bürgermeister Gerhard Lentschig, Museumsdirektor Anton Mück, BhW-Geschäftsführerin Therese Reinel, Kulturstadträtin Barbara Stark, BhW-Mold Margit Pichler und Referent Niklas Perzi (v. li.)