Wer’s glaubt, wird selig ...

Laut einer von „Good Food Institute Europe“ beauftragten „repräsentativen“ Studie befürworten 63 Prozent der Österreicher die Zulassung von „kultiviertem Fleisch“ (= Laborfleisch) und 42% der Österreicher würden „kultiviertes Fleisch“ zumindest einmal probieren.

Der Umfrage-Auftraggeber ist niemand anderer als eine Firma, die laut der eigenen Homepage sich dafür einsetzt, „... dass alternative Proteinquellen für die Menschen zur ersten Wahl werden. Wir arbeiten daran, pflanzenbasierte und kultivierte Fleisch-, Fisch-, Eier- und Milchprodukte schmackhaft, erschwinglich und für alle zugänglich zu machen.“

Und weiter heißt es dort: „Indem wir Fleisch direkt aus Pflanzen herstellen und es aus Zellen kultivieren, können wir die Umweltauswirkungen unseres Ernährungssystems reduzieren, das Risiko von Krankheiten aus dem Tierreich verringern und mehr Menschen mit weniger Ressourcen ernähren.“

Die Umfrage war „online“ (also waren Nicht-Computernutzer ausgeschlossen) – und ganz viele, auch auflagenstarke Medien, stürzten sich darauf, diese Prozentzahlen zu veröffentlichen.

Die PR-Kampagne hat perfekt funktioniert, kostenlose Laborfleisch-Werbung, soweit das Auge reicht.

Dass der Bauernbund bei solchen Umfrageergebnissen grantig wird, die Seriosität anzweifelt und darin eine Kampfansage sieht, ist nicht verwunderlich.

Dass Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig davor warnt, sich beim Essen nicht „in blinde Abhängigkeit internationaler Großkonzerne“ zu begeben, ist nicht verwunderlich.

Verwunderlich ist aber schon, dass so viele Medien solche Umfrageergebnisse veröffentlichen und damit kostenlos Werbung für Laborfleisch-Firmen machen.

Für mich fallen die Prozentangaben - auf alle Österreicher bezogen - schon eher unter „Wer’s glaubt, wird selig“ ...

JKP