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Horner Kalender 2024 – Jahrbuch mit historischen Beiträgen

Der von der Druckerei Berger herausgegebene „Horner Kalender“ erscheint 2024 schon zum 153. Mal. Der Kalender ist eine Art historisches Jahrbuch, das neben einem Kalendarium zwölf Beiträge zu historischen Themen Horns und der näheren Umgebung enthält.

 

Der Leiter des Stadtarchivs Horn, Erich Rabl, fand heraus, dass es vor dem von der Druckerei Berger seit 1869 herausgegebenen „Horner Kalender“ in den 1850er Jahren einen „Neuen Horner Kalender“ gegeben hat. Von diesem Kalender haben sich drei Ausgaben im Stadtarchiv Horn erhalten. Der „Neue Horner Kalender“ wurde von dem Horner Buchbinder Joseph Weinstabl herausgegeben. Im Stadtarchiv Raabs fand sich ein Hinweis, dass schon 1794 ein „Horner Kalender“ erschienen ist.

 

Der aus Horn gebürtige Ralph Andraschek-Holzer leitet in St. Pölten die Topographische Sammlung der Niederösterreichischen Landesbibliothek. Er vergleicht mit vielen Abbildungen die Ansichten des Benediktinerstiftes Altenburg mit denen des Stiftes Melk. Er arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus.

 

Mit zwei vergessenen Flurnamen im Gebiet der Stadtgemeinde Horn beschäftigt sich der Horner Heimatforscher Karlheinz Hulka. Die Flur „Antensee“ liegt nördlich des Dorfes Mühlfeld, die Waldflur „Siebenbrünn“ ist ein rund 30 ha großes Waldgebiet westlich von Doberndorf.

 

Die am 14. August 2023 verstorbene Renate Seebauer hat vor ihrem Tod der Redaktion einen Beitrag über den Bildstock des hl. Florian in Mahrersdorf übermittelt. Sie versuchte herauszufinden, warum dieser Bildstock errichtet wurde.

 

Der Geologe und Bibliothekar an der Bundesanstalt GeoSphere Austria in Wien, Thomas Hofmann, und der Historiker Erich Rabl beleuchten die Horner Jahre vom Arzt Erhard Suess – Sohn des berühmten Geologen Eduard Suess – und vom Physiker Stefan Meyer. Beide besuchten Ende des 19. Jahrhunderts das Landesgymnasium in Horn.

 

Nach dem Vorbild des Buches „Eine Geschichte der Welt in 100 Objekten“ von Neil MacGregor präsentiert Erich Rabl, Verfasser einer zweibändigen Geschichte Breiteneichs, zehn Objekte, die für die Geschichte des kleinen Ortes Breiteneich charakteristisch sind. Seine Aufstellung reicht von einem prähistorischen Tiergefäß bis zum Dorfbrunnen.

 

Eine Reihe von Gedächtnisorten, die sich auf den Museumsgründer Josef Höbarth (1891-1952) beziehen, listen drei Autoren auf: der Prähistoriker Anton Distelberger, der Heimatforscher Karlheinz Hulka sowie der frühere Museumskustos und Fotograf  Wolfgang Andraschek. Ausführlich beschreiben sie u. a. die Errichtung des Höbarth-Denkmals in der Robert-Hamerling-Straße in Horn. Eine Feldpostkarte von Josef Höbarth, die sich in Privatbesitz befindet, stellte Gerhard Dafert, Obmann der Krahuletz-Gesellschaft in Eggenburg, vor. Unter dem Titel „Geradezu legendäre Sammelleidenschaft“ setzt sich der Historiker und Redakteur des Österreichischen Parlaments, Thomas Soxberger, mit der neuen Biographie von Josef Höbarth, verfasst von Anton Distelberger, auseinander.

 

Aufgrund von Bildern aus einem privaten Fotoalbum beschreibt die BHS-Lehrerin und Kulturvermittlerin Agnes Wagner die Pferde des Fuhrwerkunternehmens Karl Zaruba in Horn. Die Firma von Karl Zaruba (1895-1971) hatte ihren Sitz in der Raabser Straße Nr. 29. Bis 1967 war dort der Schimmel Maxl im Einsatz.

 

Anlässlich des Jubiläums „100 Jahre Niederösterreich“ gestaltete Martin Bauer, wissenschaftlicher Leiter des Museums Horn, 2022 eine kleine Sonderausstellung über Landeshauptmann Johann Steinböck (1894-1962) aus Frauenhofen. Für den Horner Kalender stellte er eine Kurzbiographie des bisher einzigen Landeshauptmanns aus dem Bezirk Horn zusammen.

 

Marianne Hubalek, früher Gymnasialprofessorin in Horn, veröffentlichte 2012 ein Buch über die Straßennamen von Horn. Seit 2012 vergab der Gemeinderat acht neue Straßennamen. Hubalek erklärt die Namen der neuen Straßen: „Als Namensgeber fungierten drei Unternehmer und zwei Politiker. Zwei Straßennamen nehmen Bezug auf die Landschaft, eine auf Dienstleistungen.“

 

Der Horner Kalender 2024 umfasst 155 Seiten, ist reich illustriert und kostet nur 3,50 Euro.