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Horns Beitrag zur Energiewende: Photovoltaik auf Dächern und Freiflächen

"Um die gesetzten Klimaschutzziele zu erreichen, gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder Energie einsparen oder alternative Energieformen zu forcieren", so Horns Bürgermeister Gerhard Lentschig, der sich dabei klar für die Photovoltaik (PV) ausspricht. Im Rahmen einer Pressekonferenz erläuterte er zusammen mit Stadtrat Reinhard Litschauer, der für dieses Ressort zuständig ist, welchen Weg Horn in diesem Zusammenhang geht.

 

 

Alle Bilder: © Josef Pfleger
Alle Bilder: © Josef Pfleger

StR Reinhard Litschauer (li.) und Bgm. Gerhard Lentschig bei der Pressekonferenz

"In Horn liegt der Schwerpunkt darauf, bereits versiegelte Flächen wie Gebäudedächer zu nutzen, um den Ausbau der PV-Anlagen umweltbewusst zu gestalten und den Grundsatz des Flächensparens zu beachten", so StR Reinhard Litschauer.

Aber: Ohne Anlagen auf Freiflächen kann die notwendige Menge an Strom nicht produziert werden. Dementsprechend hat die Stadtgemeinde Horn in den letzten Jahren sogenannte "Grünland-Photovoltaik"-Flächen eruiert, deren mögliche Nutzung durch Umwidmung bereits am 27. Juni 2022 vom Gemeinderat einstimmig beschlossen worden ist.

 

 

Eine dieser Flächen an der Straße nach Doberndorf, eine Wiese der Familie von StR Isabel Mang, wird derzeit mit einer PV-Anlage bestückt. Dass eine Fläche überhaupt bebaut werden kann, hängt von strengen Auflagen ab: Sie muss eine Bonität von unter 50% haben (= schlechter Boden), eine Doppelnutzung sollte möglich sein. Bei dieser Anlage werden zukünftig unter den "Tischen" Hühner und Ziegen auf Futtersuche gehen.

 

Zusätzlich muss eine Einspeisemöglichkeit für den gewonnenen Sonnenstrom - so wie hier der Trafo an der Doberndorfer Straße - in der Nähe sein. "Die Eigentümer der entsprechenden Liegenschaften müssen sich dazu verpflichten, Maßnahmen für einen angemessenen Sichtschutz zu ergreifen, um das Landschaftsbild zu wahren und optische Beeinträchtigungen zu minimieren", ist eine der weiteren Auflagen für die Genehmigung  der Errichtung einer solchen Anlage.

 

Bgm. Lentschig und StR Lischauer zeigen sich jedenfalls zufrieden, weil mit dieser Anlage jährlich 638 Tonnen CO2 eingespart werden und die erzeugte Strommenge für ca. 260 Haushalte reicht.

"Lokale Energiegewinnung soll lokal bleiben", lautet das Credo des Bürgermeisters.

 

Der Betreiber der Anlage, die Firma Amarenco, will mit Juli 2024 in Betrieb gehen.


Die genauen Details zur Anlage:

 

  • Folgendes wird errichtet:
    • 1448 Stk. TRINA PV Module mit der 690Wp Modulleistung – somit insgesamt 999,12 kWp
    • Unterkonstruktion der Fa. Schletter in 15grad Neigung, 2 Module in Portrait Mode /Hochkant übereinandergestellt; Abstand zum Boden 80cm; wenn die Gelände komplett eben wäre, wäre die hintere Höhe 2,07m, da die Gelände abschüssig ist, werden die Tische hinten niedriger als 2,07m; anbei die Planzeichnung eines „Tisches“. Es werden 51 Tische der Art + 1 etwas kürzeres Tisch errichtet.
    • Unterkonstruktion wird in Rammtechnik montiert (Erdpfähle). Es erfolgt somit keine Versiegelung des Bodens (jedenfalls <2% für die Trafostation und Zufahren). Aufgrund der kurzen Bauzeit der Anlage kann davon ausgegangen werden, dass Bodenbeeinträchtigungen vernachlässigbar sind. Nach Beendigung der Nutzung der Photovoltaikanlage lässt sich das Unterkonstruktion rückstandsfrei wieder entfernen.
    • 3x Huawei SUN2000-330KTL-H1 Wechselrichter
    • 800V/20kV Trafostation der PV-Anlage
  • Arbeiten der Netz NÖ bei der bestehender Trafoanlage sind bereits begonnen und die neue Netz NÖ Trafostation soll am 30.4. angeliefert werden.
  • Der Ertrag der Anlage sollte, unter Berücksichtigung der durchschnittlichen Einstrahlungswerte und bei einem Ertrag von ca. 1.050 kWh/kWp, ca. 1.039.500 kWh/Jahr betragen
  • Durch den Betrieb der Photovoltaikanlage wird jährlich eine Menge von ca. 638 Tonnen CO2 eingespart, die sonst bei der Energieerzeugung mit fossilen Kraftwerken verursacht werden würde
  • Die erzeugte Strommenge entspricht dem durchschnittlichen jährlichen Bedarf von ca. 260 Haushalten (Annahme: 4.000kWh/a pro Haushalt)
  • Die erzeugte Strommenge wird für die Einspeisung in einer lokalen Erneuerbaren Energie Gemeinschaft (e.g. der welche die Gemeinde mit EZN in Umsetzung hat) angeboten mit dem Preis von 13ct/kWh, so das die lokale Bevölkerung und die KMUs die regional erzeugte, nachhaltige und leistbare elektrische Energie, mit reduzierten Netzkosten, beziehen können.

JKP