Jetzt ist es also wieder einmal soweit: Seit dem vergangenen Wochenende gehen die Parteien – und nicht nur die „staatstragenden“ - in die Intensiv-Phase des Wahlkampfes für die Nationalratswahl am 29. September.
Merkbar wird das an den hunderten und tausenden Plakaten und Plakatständern, die wieder die Straßen und Gehwege „umzäunen“ und die „strategisch wichtigen“ Plätze der Städte und Dörfer in ganz Österreich verpflastern („verschandeln“??).
Bekannte, aber auch bisher z. T. unbekannte Portraits – umrahmt von ihren zumeist grell leuchtend affichierten Parteiprogramm-Slogans und „Versprechungen“ - starren einem in geradezu aufdringlicher Form unübersehbar und ubiquitär ins Gesicht – zudem auch noch oft an Plätzen und Stellen postiert, wo sie vielfach direkt „verkehrsbehindernd“ sind! Sie stören dabei unweigerlich die Konzentration der Verkehrsteilnehmer und schränken deren Blickfelder vor wichtigen Kreuzungen oder anderen neuralgischen Straßenstellen nicht unwesentlich ein.
(.. .als ob die Konterfeis der „handelnden Personen“ nicht ohnehin schon vier und noch mehr Jahre lang durch die tägliche Präsenz in sämtlichen Print – und elektronischen Medien und auf hunderten Social-Media-Plattformen hinlänglich und „über Gebühr“ - bekannt wären ...???)
Gesetzliche Vorgaben und Verordnungen der STVO werden dabei – rücksichtslos (und leider auch ohne rechtliche Konsequenzen) – missachtet.
Aber scheinbar ist ja in solchen Zeiten und für solche Zwecke einfach ALLES erlaubt!
Abgesehen davon: Hat eigentlich schon einmal irgendjemand sich Gedanken über den Wert und den Erfolg solcher sündteuren Aktionen gemacht oder die wahre Sinnhaftigkeit dieser Umwelt-Verpflasterung und -Verschandelung ernstlich hinterfragt???
Glauben denn die Parteien wirklich, dass die Wähler nicht imstande sind, die (wieder?) zur Wahl stehenden Mandatare schon an ihrer täglichen Arbeit und Präsenz während der laufenden Regierungsperiode gemessen und bewertet zu haben???
Und: Denken sie wirklich, dass solche „aufdringlichen“ Vereinnahmungsversuche so knapp vor der Wahl noch irgendjemanden zu einer anderen als der schon gefassten Meinung und Entscheidung bringen könnte???
Scheinbar ja!
Ich bin wirklich erstaunt, dass es bisher noch keinem einzigen Partei-Strategen in den Sinn gekommen ist, sämtliche dieser Werbe-Kampagnen einmal völlig auszusetzen, einfach darauf zu verzichten und das ersparte „Riesenbudget“ dafür anderweitig und wesentlich sinnvoller und vor allem „wertvoller“ zu investieren!
Quasi nach dem Motto: „Diesmal einmal ALLES GANZ ANDERS und NEU!!“
Derjenige (Stratege), dem dieser „große Wurf“ erstmals gelänge, wäre mit Sicherheit bereits vier Wochen vor dem Urnengang der eindeutige Sieger!
„Wetten dass ...!??“