Das Team kurz nach der Pokalübergabe: Burghard Reiss, Reinhard Pleßl (Fahrer), Harald Becker und Gerhard Jamy
Reinhard Pleßl übermittelte uns den folgenden Bericht:
"Bereits zum 6. Mal wurde Weitra zum Austragungsort des RAN (Race Around Niederösterreich). Ein Ultradistanzrennen der besonderen Art – so gilt es doch in einem Stück die 600 Kilometern und 6.000 Höhnmeter zu bezwingen. Mit dem Slogan „Der Schmerz vergeht, der Stolz bleibt“ trifft man „die Sache“ ziemlich genau, so der erfolgreiche Finisher Reinhard Pleßl.
Der TT-Spieler aus dem Bezirk Horn startete mit der Nummer 15 von 74 Startern. Von insgesamt 74 Fahrern erreichten nur 59 das Ziel. Dies entspricht einer Ausfallsquote von 2o Prozent.
Reinhard Pleßl konnte auf einige Fans entlang der Strecke, von Raabs bis Retz, zählen. Nach dieser „Fanmeile“ brach die Nacht herein und Pleßl hatte Schwierigkeiten, die geplanten Kohlenhydrate aufzunehmen. Somit musste er das Tempo und der „Mixer“ im Team W4 Biker die Ernährungscocktails etwas zurückschrauben. Bei den Anstiegen war vom Leistungsabfall keine Rede und so war nach ca. 480km eine kleine Pause angesagt. Hier wurde auch nochmals die Karenz beim letzten Checkpunkt geprüft. Es schien, als würde sich das Erreichen dieses magischen Punktes nicht ausgehen – das befürchtete „DNF“ (=disqualifiziert) wollte von der Crew niemand aussprechen. Pleßl war nach dem Bergen und der darauffolgenden Abfahrt wieder fitter und wolle auf gar keinen Fall wegen eines „Zwischenpunktes“ die geforderte Zeit nicht erreichen. Er konnte nochmals einen Turbo zünden und so punktgenau um 16:45 Uhr den Kontrollpunkt in Ybbs/Donau erreichen. Nach einer kurzen Fahrt entlang der Donau ging es dann die letzten 70 km über das wunderschöne, aber sehr anspruchsvollen Kleinen Ybbstal Richtung Weitra los. Die Tretleistung und somit auch die Geschwindigkeit am Berg war für die Teammitglieder noch immer nicht ganz vorstellbar.
Nach fast 29 Stunden (28:47) durfte sich Pleßl, der so wie jeder Teilnehmer beim RAN empfangen wurde, von den Fans und dem Moderationsteam feiern lassen.
Mit dieser Zeit blieb man schlussendlich deutlich unter den geforderten 30 Stunden.
Nicht nur Pleßl hatte in der Nacht vom Freitag, 10.5., auf Samstag, 11.5.2024, kein Auge zugemacht. Auch die Teammitglieder kamen über einen Powernap nicht hinaus.
Die Überreichung des RAN-Pokals löste nochmals Begeisterung der extra angereisten Fans aus. Pleßl schloss beim anschließenden Interview eine Teilnahme 2025 aus. Auf Nachfragen des Moderators, „dann eben 2026“, verneinte er auch dieses. Zumindest im Einzel nicht mehr ...
Für die Teammitglieder war es ein unvergessliches Ereignis, welches die drei nicht mehr missen wollen. Nicht nur das aus Bekannten echte Freunde wurden. Es wurde gemeinsam ein Ziel verfolgt und dieses erreicht.
Pleßl bedankte sich beim Siegerinterview nochmals beim Team und den Sponsoren sowie bei seiner Frau Martina. „Sie sah mich zeitweise nur in der Früh vor dem in die Arbeit Fahren und spät nach dem Radtraining. Deshalb ist aus heutiger Sicht für 2025 kein großes Radrennen als Einzelstarter geplant.“
Etwas Statistik: 600km, 6.200hm, 25h30 reine Bewegungszeit, 28h47min vom Start bis ins Ziel, Kalorienverbrauch: ca. 14.000Kcal., Jahreskilometerleistung 2024: ca. 6.700km, im Monat April waren es 1.300km."