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Bundeskriminalamt: Bestellbetrug durch Fake-Shops für Pellets und Brennholz steigt merklich

Der Bestellbetrug verzeichnet im Allgemeinen einen Negativtrend, seit Wochen steigen im Speziellen auch die Opferzahlen im Bereich des Bestellbetrugs bei Holz und Pellets. Zwischen August und September 2022 haben sich die diesbezüglichen Anzeigen verdoppelt. Der Schaden im Hellfeld liegt derzeit im fünfstelligen Eurobereich.

Vorgehen der Täter
Wie bei allen gleich gelagerten Betrugsmaschen durch Fake-Shops – vom Holz über Grafikkarten bis zu Multifunktions-Küchenmaschinen – nutzen die Kriminellen die Reichweiten von Kleinanzeigenplattformen und Sozialen Medien. Neun von zehn Opfern geben derzeit an, den Fake-Shop für Holz oder Pellets über eine Social-Media-Plattform gefunden zu haben.

Die Profile der Fake-Shops auf Social Media leiten üblicherweise auf eine Internetseite weiter, wo der eigentliche Bestell- bzw. Bezahlvorgang nach den im Online-Handel üblichen Vorgehensweisen (Warenkorb etc.) stattfindet. Diese Fake-Shops bieten besonders gefragte Waren zu Preisen an, die merklich unter dem Kaufpreis der gleichen Waren im freien Handel liegen. Auch die angepriesenen Lieferzeiten der Pellets- oder Holzbestellungen sind mit realen Lieferketten nicht vereinbar.

Bestellbetrug mit Holz und Pellets geschieht auch abseits von derartigen Fake-Shops. So treten etwa Einzeltäter auch als private Verkäufer auf Kleinanzeigenplattformen auf und bieten ebenso Brennholz und Pellets zu weit günstigeren Preisen an, als es dem derzeit gängigen Marktpreis entspricht.

Allgemeines zu Fake-Shops im Internet
Der Online-Betrug über Fake-Shops wird analog zum freien und legalen Warenhandel von Angebot und Nachfrage bestimmt. Die Verknappung bestimmter Güter im Handel führt unweigerlich und schnell zu einer Häufung von Fake-Shops in jenem Warensegment, wo diese Verknappung bemerkbar ist. Während dies im vergangenen Jahr beispielsweise Grafikkarten für Computer betraf ("Chip-Krise"), haben sich die Kriminellen mittlerweile auf die Auswirkungen der Energiekrise spezialisiert und bieten entsprechende Güter an. Zu Weihnachten ist eine Anfallshäufung bzgl. Spielkonsolen bemerkbar, auch beim Online-Kauf von Edelmetallen gibt es etliche Fake-Shops.

 

Die Kriminellen legen für die Fake-Shops üblicherweise mehr oder weniger professionell programmierte Internetseiten an, beworben werden diese Seiten einerseits über Soziale Medien, andererseits aber auch über Suchmaschinen-Werbeeinschaltungen.

Warnung des Bundeskriminalamtes
Dem Bundeskriminalamt liegen für das Jahr 2022 bereits dutzende unterschiedliche Fake-Shops für Pellets oder Brennholz vor. Das Bundeskriminalamt warnt eindringlich vor Fake-Shops für Holz, Pellets oder andere Energie-Güter im Warensegment. Folgende Hinweise und Möglichkeiten bieten sich für Konsumenten, um Fake-Shops als solche zu erkennen:

• Seien Sie sich bewusst, dass mit Holz und Pellets häufig Bestellbetrug passiert.

• Seien Sie sich bewusst, dass es in diesem Segment hunderte Fake-Shops und betrügerische Anzeigen gibt (Kriminelle via Internet weltweit tätig – oft ausländische Internetseiten).

• Sollten Sie auf einer unbekannten Seite bestellen wollen, überprüfen Sie eingehend den vorliegenden Shop: In einer Suchmaschine, Erfahrungswerte, Warnungen etc.

• Ist ein Angebot zu gut, um wahr zu sein, ist es das in der Regel auch.

• Überprüfen Sie die Adresse der Internetseite (Adressfeld) – Kriminelle nutzen gerne Adressen, die realen Shops ähneln – auch die Seiten schauen oft fast identisch aus.

• Seien Sie besonders auf Sozialen Medien vorsichtig.

 

• Werden beim Bestellen unüblich hohe Rabatte oder Boni (z.B. Erstkäufer-Bonus) angeboten, ist dies ebenfalls ein Hinweis auf einen möglichen Fake-Shop.

Text und Grafiken: Bundeskriminalamt