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Gänseblümchen – eine Pflanze für das Buch der Rekorde

„Vergesst Schneeglöckerl und Krokus, wenn es um die pflanzliche Wintertauglichkeit geht“, erklärte uns Studenten einmal unser Botanik-Professor in einem Seminar.

Dieses Pflanzerl aus der Familie der Korbblütler blüht meist mit Ausnahme des Dezembers praktisch das ganze Jahr über, selbst im Jänner genügt ein zärtlicher Sonnenkuss und schon geht die Blüte auf – selbst dann, wenn rundherum noch ein bisserl Schnee liegt. Möglich ist das, weil das Gänseblümchen eine Blattrosette hat, die über -30 Grad Celsius überlebt, selbst die Blüten halten -15 Grad Celsius aus. Kein Wunder also, dass man es auch noch in einer Höhe von über 2.000 Metern findet.

Zu bleibt die Blüte bei Schlechtwetter und bei Nacht.

Der Beweis: Diese Bild wurde heute, 2. Jänner 2022, aufgenommen. Viele solcher Gänseblümchen waren auf der Wiese vom Piaristensteg  in Richtung Riedenburgstraße in Horn zu sehen.

  

Auch am Spazierweg bei der Hangsiedlung blühen zahlreiche Gänseblümchen.

 

Vorkommen und Verbreitung der Samen

Vorkommen kann das Gänseblümchen praktisch auf jeder Wiesenfläche, dementsprechend bekannt ist es auch. Die Häufigkeit ist nicht überraschend, denn bei der Verbreitung der Samen nutzt diese Pflanze praktisch fast alle Möglichkeiten aus: Regen, Wind und Tiere. Dazu kommt noch der Mensch durch die Anpflanzung. Und schließlich ist da auch noch die vegetative (ungeschlechtliche) Vermehrung, bei der die Mutterpflanze identische Klone ausbildet.

 

 

Gezüchtete Arten

Gezüchtete, sogenannte „Gefüllte Gänseblümchen" sind in vielen Gärten und vor allem in Pflanzschalen zu finden - die Farbenvielfalt erfreut im zeiteigen Frühjahr und im Herbst die Hobbygärtner.

Eine mit "gefüllten Gänseblümchen" bepflanzte Blumenschale

 

Weit über 100 deutsche Namen 

 

Auch bei der Namensgebung ist das „Ausdauernde“ oder „Mehrjährige Gänseblümchen“ rekordverdächtig: Weit über 100 verschiedene Namen aus dem deutschsprachigen Gebieten in Europa findet man in „Wikipedia“. Die bei uns bekanntesten Bezeichnungen sind wohl „Gänseblümchen“, „Maßliebchen“ und „Tausendschön“ sowie „Ruckerl“ - so heißt es in der Steiermark. „Margritli“, also kleine Margarite, nennen es die Schweizer.


 

Ein bisschen Botanik - Wissenswertes zum Gänseblümchen:

 

Familie: Korbblütler (Asteraceae)

 

Gattung: Gänseblümchen (Bellis)

 

Blätter: stehen in einer Blattrosette, bis 4 cm lang und bis2 cm breit

 

Blüte: Korbblüte mit weißen Zungenblüten, die etwa 100 zwittrigen Röhrenblüten im „Körbchen“ sind gelb.

 

Bestäubung: Bienen, Hummeln, Fliegen; Selbstbestäubung

 

Fruchtknoten: unterständig

 

Samen: Nüsschen mit kleinem Pappus (Haare)


Text und © Bilder: Josef Pfleger