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„Alles ist jetzt“ - Film über Demenz im Stadtkino Horn

Veronika Penz (Bild) aus Gansbach, Bezirk Melk, und Hannah Schaefer aus Wiesbaden, Deutschland, sind Absolventinnen des Masterstudiengangs MultiMediaArt an der FH Salzburg. Mit ihrem Abschlussprojekt, dem mittellangen Spielfilm „Alles ist jetzt“ zum Thema Pflege und Demenz, sind sie seit Oktober gemeinsam mit dem Hilfswerk Niederösterreich auf Screening-Tour. Im Waldviertel ist Horn die einzige Spielstation (4. November, 20:00 Uhr).

 

Rund 130.000 Menschen leiden österreichweit an Demenz. Bis 2030 wird sich diese Zahl verdoppeln. Was viele nicht wissen: 8 von 10 Betroffenen werden zuhause von ihren Angehörigen gepflegt. Emotional und physisch stehen diese unter einer hohen Belastung, dennoch bleibt ihre Situation häufig unsichtbar. Ein Grund, warum der 47-minütige Film das Thema aus der Perspektive einer pflegenden Ehefrau beleuchtet.

Erfahrenes, Erzähltes und Erfundenes

Ausgangspunkt für den Film waren dabei die Großeltern der Drehbuchautorin und Regisseurin Veronika Penz: „Mitzuerleben, wie mein Großvater Stück für Stück entgleitet und meine Großmutter mit dem Älterwerden hadert, das hat mich die letzten zehn Jahre sehr beschäftigt.“ Obwohl die eigenen Erfahrungen stark in das Drehbuch eingeflossen sind, ist die Geschichte letztendlich eine Mischung aus Erfahrenem, Erzähltem und Erfundenem. Für die 25-jährige Niederösterreicherin aus Gansbach, Bezirk Melk, ist eine realistische Darstellung zentral, daher ging dem Schreibprozess eine sechsmonatige Recherche voraus. In dieser Zeit führte sie gemeinsam mit der Produzentin Hannah Schaefer zahlreiche Interviews mit pflegenden Angehörigen, Pflegerinnen und Pfleger sowie einem gerontologischen Psychologen. „Mich hat beeindruckt, welch positive Lebenseinstellung manche pflegenden Angehörigen haben. Die Diagnose Demenz ist für alle Beteiligten herausfordernd, das braucht man nicht herunterspielen. Die Frage ist aber, wie man damit umgeht“, erklärt Schaefer.

 

Elfriede Schüsseleder verkörpert die pflegende Ehefrau, Christian Futterknecht ihren demenzkranken Mann.

Bilder: zVg/Penz

Hochkarätige Besetzung

Für ihren Film konnten sie einige bekannte österreichische Schauspieler*innen gewinnen. Elfriede  Schüsseleder verkörpert die pflegende Ehefrau, Christian Futterknecht ihren demenzkranken Mann.  Beide kennt man als langjährige Ensemblemitglieder des Theaters in der Josefstadt, Schüsseleder ist  dort heute noch aktiv. „Diese inneren Kämpfe der Lini bis zur Akzeptanz der Erkrankung, sowie die  sensiblen, einfachen Dialoge, die vieles offen lassen – das hat mich an dem Drehbuch sehr  angesprochen. Es war schön, diese Rolle zu spielen: Ich hatte wunderbare Kollegen, und das junge  Team hat höchst professionell gearbeitet“, erzählt Schüsseleder. Für die Nebenrollen des Sohnes und  der Nachbarin verpflichteten sich Michael Peter Fischer und Inge Maux. Letztere kennt man etwa aus  „Braunschlag“ und „Paradies: Liebe“.