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ÖVP Horn präsentierte ihre Kandidaten und ihr beeindruckendes Programm „Horn 2030“

Horn / Zum Wahlauftakt hatte die Horner ÖVP am 7. Jänner 2020 in den Skyroom des Campus Horn geladen. Rückblicke auf das Geleistete in den letzten fünf Jahren durch die Stadträte sowie die Visionen der Volkspartei - präsentiert durch Spitzenkandidat Jürgen Maier - standen im Mittelpunkt des Abends. Als Wahlziel nannte Maier, die bisherigen 19 Mandate halten zu wollen.

Eröffnung, Begrüßung und Moderation lagen in den Händen von Wolfgang Welser.
Eröffnung, Begrüßung und Moderation lagen in den Händen von Wolfgang Welser.

 

 

Er stellte gleich zu Beginn im Rahmen von Kurzinterviews die vier neuen Kandidaten vor, die in den Gemeinderat einziehen werden, wenn die Mandatszahl gehalten werden kann. Im Bild von links: Jutta Rabl (Listenplatz 12), Isabel Mang (19), Stefan Keusch (17) und Marina Amon (16) sowie Wolfgang Welser.

 

Heinz Nagl, derzeit Finanzstadtrat, konnte nicht nur einen ausgeglichenen Haushalt vorweisen, sondern verwies auch auf den Ankauf von bisher teilweise geleasten Liegenschaften (Rathausplatz 1, Stadtgraben 30 und 34, Kindergarten Kurzgasse, Parkdeck - die Sporthalle soll demnächst folgen) sowie die finanzkräftige Unterstützung der Feuerwehr (Ankauf HLF 3) und der Pfadfinder (Umbau Pfadfinderheim) und den Bau des Hochwasserschutzes in Mödring.

 

Gerhard Lentschig, derzeit Sportstadtrat, verwies nicht nur auf große Sportevents (TT-Staatsmeisterschaft, TT-Länderspiel gegen Ungarn, demnächst folgt die Staatsmeisterschaft in Sportakrobatik), die erst durch die moderne Sporthalle möglich waren, sondern auch auf die gute Zusammenarbeit, das Miteinander mit den vielen Sportvereinen der Stadt und das in NÖ einmalige Naturfreibad, das es zu erhalten gilt.


Maria van Dyck, bisher Familienstadträtin, freute sich über das neue Hörnchennest, das 30 Kleinkindern einen Platz bietet, die vier Kindergärten, die „am letzten Stand sind“, die Nachmittagsbetreuung für rund 100 Kinder und die Ferienbetreuung, die die Stadt bieten kann. Sie verwies auch auf die achtwöchige Öffnung der Kindergärten in den Sommerferien, die es den Eltern ermöglicht, arbeiten zu gehen.

Manfred Daniel, bisher Baustadtrat, konnte nicht nur über den Anschluss des Industriegebietes an die B2 berichten, sondern auch über zahlreiche Kanal- und Straßensanierungen, in deren Zuge auch Glasfaserkabel für schnelles Internet verlegt und 6,5 Kilometer Gehsteige saniert werden konnten. 
Besondere Projekte waren die Niveaufreimachungen von Kreuzungen und Übergängen, die damit behindertengerecht wurden.


Martin Seidl, bisher Kultur-Gemeinderat, verwies

- auf die 600 Studenten aus aller Welt, die im Rahmen von Allegro Vivo in Horn Kurse besuchen und damit den Tourismus ankurbeln

- auf Szene Waldviertel

- auf die Installierung des Kulturvermittlungsbüros

- das Kunsthaus mit den monatlichen Ausstellungen von Toni Kurz

- die jährlich 10 Veranstaltungen im Tonkeller

- die besonders erfolgreiche Schreibwerkstatt

- sowie den Oster- und Weihnachtsmarkt im Kunsthaus.

Stolz war Seidl natürlich auch, dass Horn heuer zum zweiten Mal als kulturfreundlichste Gemeinde im Bezirk ausgezeichnet wurde. Und schließlich verwies er auf die laufende Neukonzeption des ehemaligen Mader-Museums zu einem Museum für Agrartechnik, das alle museumspädagogischen Stückerl spielen soll.

Schließlich kann sich auch die Liste der geleisteten Arbeiten und zukünftigen Investitionen des bisherigen Umweltgemeinderates Wolfgang Welser sehen lassen:

 

Bewusster Klima- und Umweltschutz durch

- das Programm der 1.000 Bäume, die in der Stadt gepflanzt werden sollen

- die Investition von 500.000 Euro in die Photovoltaik

- erfolgreiches Bürgerbeteiligungs-Modell Photovoltaik

- Errichtung einer E-Tankstelle

- Radtage inkl. E-Bike-Präsentationen


Die Präsentation der Zukunftsvisionen lag dann in den Händen von Bürgermeister Jürgen Maier, der zuvor auf das Dauerwahlkampfthema der FPÖ, das Hallenbad, einging. „Und täglich grüßt das Murmeltier“, so Maier, „fünf Wahlkämpfe lang höre ich diese Forderung von der FPÖ, von deren Mandataren in der letzten Gemeinderatsperiode keine einzige - ich wiederhole - keine einzige Wortmeldung, kein einziger Antrag, nicht einmal ein Dringlichkeitsantrag gekommen sind. Niemand wird sich einen Ferrari kaufen, wenn er sich nur einen Golf leisten kann. Das ist auch in der Gemeinde so. Aber ich verspreche, dass - wenn eine reale wirtschaftlich tragbare Chance besteht - wir das Thema angehen werden. Derzeit können wir uns einfach kein Hallenbad leisten.“

Das ÖVP-Programm „HORN 2030“

Das ÖVP-Programm „HORN 2030“ hatte dann schon einige überraschende Schwerpunkte zu bieten, die Jürgen Maier den Teilnehmern der Veranstaltung in Form einer „Reise durch Horn im Jahr 2030“ schilderte - nicht ohne vorher darauf hinzuweisen, dass Horn wesentlich „grüner“ werden soll, allerdings „nicht politisch“.

 

 Direktanbindung an die Franz-Josefs-Bahn

Die Reise begann beim Bahnhof, der 2030 einen Direktanschluss an die Franz-Josefs-Bahn haben soll, der die Horner Pendler in 55 Minuten ohne Umsteigen im City-Jet inkl. WLAN nach Wien bringt. Der modern ausgebaute Bahnhof verfügt dann auch über eine Park&Ride-Anlage. „Der Landtagsbeschluss dafür liegt bereits vor, nun fehlt nur noch die Zustimmung der Bundesregierung, dann können wir das Projekt echt angehen“, so Maier. Der Bürgermeister hat für dieses Projekt auch ein spezielles Raumordnungsprogramm angedacht: „Die Stadt wächst zum Bahnhof, dafür werden wir die Voraussetzungen schaffen.“

 

Gesundheitszentrum und dislozierte FH-Lehrgänge

„Gemeinsam mit der Ärzteschaft wollen wir ein Gesundheitszentrum entwickeln. Die Krankenkasse soll dort genauso Platz finden, wie auch ein ambulantes REHA-Zentrum. Im Ausbildungsbereich wollen wir einen dislozierten FH-Standort im Gesundheitsbereich nach Horn bringen. Das alles schafft Arbeitsplätze und Zukunft“, so Maier. Das Ärztezentrum am Ahornweg in der Nachbarschaft des Landesklinikums steht kurz vor der Realisierung.

 

Spitalgassenkreuzung

Diese soll auf jeden Fall erweitert werden. Ob das „Ibesich-Haus“ einer neuen Nutzung zugeführt wird oder einfach weggerissen und der Platz als zukünftige Parkfläche verwendet wird, ist noch in Schwebe.

 

Museum für Agrartechnik

Aus dem ehemaligen „Mader-Museum“ entsteht derzeit gerade ein Top-Museum für Agrartechnik.

 

Hauptplatz

„Nicht nur die Gestaltung des Hauptplatzes ist in die Jahre gekommen, auch die WC-Anlagen müssen in den nächsten Jahren erneuert werden. Es ist also an der Zeit, neben den bereits entstandenen barrierefreien Rampen den Hauptplatz neu zu denken. Das wollen wir gemeinsam mit der Wirtschaft und den Anrainern der Innenstadt angehen“, kündigt Maier an, der dabei viel Grün, Wasser und Licht in die Planung einfließen lassen will.

 

Rathausplatz

Einen „ordentlichen Brocken“ stellt die Neugestaltung des Rathausplatzes dar: Hier soll ein neuer kleiner Stadtteil in der Stadt mit begrünten Hoffassaden der VHS und der Musikschule und den dahinterliegenden - bereits angekauften - Häusern am Stadtgraben - entstehen. Hippe Möblierung a là Museumsquartier, Schanigärten und Bäume sollen dazu beitragen.

 

Betreutes Wohnen am Stefansberg

Am Areal des alten und leerstehenden Stefansheimes soll „Betreutes Wohnen“ entstehen. Durch die Zentrumsnähe ist das Grundstück optimal und würde für die ältere Bevölkerung hochattraktiv sein.

 

Erweiterung des Stadtparks, Umbau der Versteigerungshalle in eine Markthalle

Die grüne Lunge direkt neben der Innenstadt soll vergrößert werden. Dafür soll eine attraktive Parklandschaft taffaaufwärts geschaffen werden. Mit Rückhalteteichen soll Wasser aus den Regenwasserkanälen in der Region gehalten werden. Mehr Grün verbessert das Kleinklima und trägt zu mehr Lebensqualität bei.

„Für die Versteigerungshalle schwebt uns die Etablierung einer Markthalle vor – auf dem Areal können Regional- und Flohmärkte genauso stattfinden wie kulturelle Events. Hier soll ein zweiter kleiner Stadtteil entstehen“, freut sich Maier über dieses Projekt.

 

Freibad wird offen

Eine bald schon realisierbare Idee hat Maier auch für das Freibad parat: „Das Areal des Freibades ist zu schön, um nur vier Monate im Jahr geöffnet zu sein. Das wollen wir ändern und arbeiten an einer ganzjährigen Öffnung des Freibadareals - mit einem neuen Kleinkinderbereich, Inseln und attraktiver Gastronomie planen wir nicht nur für die Familien, sondern wollen auch abends ein Angebot für die Jugend schaffen. Wir denken an eine Flutlichtanlage beim Beachvolleyballplatz und vielleicht wäre auch wieder ein Minigolfplatz attraktiv. Wichtig ist, dass das Areal künftig das ganze Jahr und auch am Abend zugänglich ist. Somit steht dem Cocktail am See an einem lauen Sommerabend nichts im Weg.“

 

Sporthalle

An die Sporthalle soll eine Kletterhalle angedockt werden. Auch eine Kegelbahn ist für Maier - „allerdings nur in Zusammenarbeit mit einem Gastronomen“ - vorstellbar.

 

In fast allen Punkten sprach Maier dabei auch den Klima- und Umweltschutz an: „Wir tun, was unsere Stadt umsetzen kann und achten bei den Projekten auf Doppel- und Dreifachnutzen. Aber wir rufen nicht den Notstand aus, wir handeln lieber und machen Horn grüner“ - um dann noch einmal nachzusetzen - „wir machen Horn grüner, aber nicht politisch.“

Das Programm erhielt von den Gästen schließlich sehr viel Applaus und durchwegs einhellige Zustimmung.
Das Programm erhielt von den Gästen schließlich sehr viel Applaus und durchwegs einhellige Zustimmung.

Die 19 Erstgereihten der ÖVP-Kandidatenliste - von links: Alexander Nerradt (Listenplatz 15), Ludwig Band (10), Reinhard Litschauer (11), Wolfgang Welser (6), Marina Amon (16), Robert Lochner (9), Heinrich Nagl (2), Paul Klinger (14), Maria van Dyck (4), Shefqet Balaj (18), Jürgen Maier (1), Stefan Keusch (17), Isabel Mang (19), Gerhard Lentschig (3), Dominik Wagerer (13), Jutta Rabl (12), Claudia Langer (8), Martin Seidl (7), Manfred Daniel (5)

 

Text und Bilder: Josef Pfleger